Thailand: Similan & Surin bis Oktober gesperrt

Thailand: Similan & Surin bis Oktober gesperrt
Trauminseln in Thailand schließen für fünf Monate © Presse Online GmbH

Thailands Inseln atmen auf: Naturpause bis Oktober – dann kommt das E-Ticket für Touristen

Weiße Sandstrände, türkisblaues Wasser, imposante Felsformationen – klingt wie ein Paradies. Doch was passiert, wenn täglich Tausende Boote anlegen, Schnorchler die Korallen stören und Müllspuren die Ufer säumen? Thailand zieht jetzt die Reißleine – zumindest für eine Weile.

Natur auf Zeit: Warum Similan und Surin Islands jetzt gesperrt sind

Seit Kurzem heißt es: Ruhe bitte! Die thailändische Regierung hat die berühmten Similan und Surin Islands in der Andamanensee bis zum 14. Oktober für Besucher geschlossen. Die Entscheidung ist Teil eines alljährlichen Schutzprogramms – und wirkt wie ein reinigendes Luftholen für Mensch und Natur zugleich.

Die Maßnahme verfolgt mehrere Ziele: Zum einen soll sich das empfindliche Meeresökosystem vom Massentourismus erholen. Zum anderen ist die Sperrung eine Sicherheitsvorkehrung für Reisende – denn die Regenzeit bringt oft unberechenbare See mit sich. Wellen, Strömungen und plötzliche Wetterumschwünge machen Bootsfahrten in dieser Phase riskant.

Von Phuket nach Nirgendwo: Was diese Inseln so besonders macht

Die beiden Archipele liegen unweit der beliebten Touristenzentren Phuket und Khao Lak. In der Trockenzeit fahren täglich Dutzende Ausflugsboote zu den postkartenreifen Traumstränden. Vor allem Taucher und Schnorchler lieben die farbenprächtigen Riffe und die große Artenvielfalt unter Wasser.

Doch mit der Beliebtheit kam auch die Belastung. Korallenriffe litten, Fische zogen sich zurück, und der Lärmpegel auf dem Wasser glich mancherorts dem einer Hafenstadt. Der temporäre Insel-Stopp ist daher ein dringend nötiges Innehalten – für Mensch und Natur.

Digital statt spontan: Die Rückkehr mit E-Ticket

Wenn die Inseln im Oktober wieder öffnen, erwartet Touristen eine Neuerung: Ohne elektronisches Eintrittsticket geht dann nichts mehr. Die Besucher müssen sich mit Reisepassnummer registrieren – ein System, das zunächst für sechs Meeresnationalparks eingeführt wird, darunter auch die weltberühmten Phi Phi Islands.

Ziel ist es, die Zahl der Besucher besser zu kontrollieren, die Natur gezielter zu schützen und langfristig nachhaltigen Tourismus zu ermöglichen. Ein digitaler Einlass, der Grenzen zieht – im positiven Sinn.

Maya Bay: Der „Beach“-Strand geht erneut in die Pause

Auch die berühmte Maya Bay – bekannt aus dem Film The Beach mit Leonardo DiCaprio – wird erneut geschlossen. Zwar nur für zwei Monate (August bis September), aber aus gutem Grund: Das fragile Ökosystem der Bucht braucht dringend Erholung vom Ansturm der Instagram-Touristen.

Was einst wie ein geheimer Zufluchtsort wirkte, ist längst ein Selfie-Hotspot geworden. Und genau darin liegt die Gefahr. Die natürliche Schönheit droht zu kippen – und mit ihr das ökologische Gleichgewicht.

Weniger ist mehr – für Mensch, Meer und Magie

Die temporären Schließungen sind mehr als nur Verwaltungssache. Sie sind ein Weckruf. Für einen Tourismus, der nicht nur konsumiert, sondern schützt. Für Reisende, die erleben wollen – ohne zu zerstören. Und für Destinationen, die ihre Seele bewahren möchten.

Denn wahres Paradies braucht keine Massen. Es braucht Momente, Stille – und manchmal einfach eine Pause.

Warst du schon einmal auf den Similan oder Surin Islands? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren oder diskutiere mit uns: Können digitale Tickets den Massentourismus zähmen – oder ist das nur Kosmetik?

Verwendete Quellen
  • Visit Thailand