Fähre vor Rügen havariert 146 Menschen gerettet

Ein Relais-Ausfall, 146 Menschen in Seenot und ein Happy End
Was als entspannte Überfahrt von Vitte auf Hiddensee nach Schaprode auf Rügen begann, endete fast in einer Katastrophe: Eine vollbesetzte Fähre lief plötzlich auf Grund. Die Ruderanlage versagte, Panik hätte ausbrechen können. Doch was dann geschah, ist ein Paradebeispiel für professionelle Seenotrettung.
Zwischen Hiddensee und Rügen: Plötzlich Notfall
Es war kurz nach 16 Uhr, als das Unglück seinen Lauf nahm: Die Fähre „Insel Hiddensee“, ein 40 Meter langes Passagierschiff, setzte mit 146 Menschen – darunter vier Kinder über den Schaproder Bodden. Dann ein Ruck, ein Kurswechsel und Stillstand. Ein technischer Defekt an der Ruderanlage, genauer: ein defektes Relais, ließ das Schiff manövrierunfähig vom Fahrwasser abkommen.
Die Folge: Die Fähre lief auf Grund. Sofort wurden Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) alarmiert.
320 PS reichten nicht 4.000 PS mussten ran
Zunächst versuchte das 320-PS-Rettungsboot „Nausikaa“, das Schiff freizuschleppen vergeblich. Erst als der 4.000 PS starke Seenotrettungskreuzer „Nis Randers“ anrückte, konnte die Fähre befreit werden.
Ein Einsatz wie aus einem Actionfilm aber in der Realität der Ostsee. Die gute Nachricht: Niemand wurde verletzt. Auch Panik blieb aus. Die Passagiere nahmen die dreistündige Verspätung erstaunlich gelassen.
Nach dem Vorfall: Sicherheit geht vor
Noch in der Nacht wurden an Bord alle Relais ausgetauscht. Die Reederei zog Konsequenzen, um künftige Ausfälle zu vermeiden. Nach erfolgreicher Probefahrt wurde die Fähre wieder freigegeben. Für die meisten bleibt diese Fahrt wohl unvergessen nicht wegen des Panoramas, sondern wegen der Heldentat der Seenotretter.
Wenn Technik versagt, zählt der Mensch
Der Vorfall zeigt: Auch moderne Technik ist nicht unfehlbar. Doch wo Maschinen versagen, zeigt sich, wie wichtig menschliche Einsatzbereitschaft ist. Die DGzRS hat einmal mehr bewiesen, was Professionalität, Teamgeist und Erfahrung bewirken können.
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- NDR.de