Jagdfeld unter Druck: Ermittlungen im Adlon-Skandal

Jagdfeld unter Druck: Ermittlungen im Adlon-Skandal
Ermittlungen gegen Adlon-Verwalter Jagdfeld © Presse Online GmbH

Adlon-Skandal um Jagdfeld: Ermittlungen wegen Falschaussage-Anstiftung

Wenn das Adlon zur Bühne eines Justizskandals wird

Anno August Jagdfeld ein Name, der mit exklusivem Immobilienbesitz und dem legendären Hotel Adlon verbunden ist. Doch nun rückt der Investor ausgerechnet wegen dieses Prestigeobjekts in den Fokus strafrechtlicher Ermittlungen. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf versuchte Anstiftung zur Falschaussage. Im Zentrum: ein erbitterter Streit mit einem kritischen Anleger und der Vorwurf gezielter Manipulation.

Die Schattenseite des Pariser Platzes

Das Adlon, Symbol von Luxus und Berliner Weltstadtflair, gehört über einen Immobilienfonds gut 4.400 Anlegern. Jagdfeld verwaltet diesen Fonds. Seit Jahren aber steht er mit einem Investor Burkhart Ceppa im Dauerclinch. Ceppa wirft Jagdfeld vor, seine eigene Familie über zu niedrige Mieten und Pachtstundungen massiv zu bevorzugen. Profite statt Rendite, Vetternwirtschaft statt Verantwortung?

Als Ceppa sich in den Verwaltungsrat wählen lassen will, spitzt sich der Konflikt zu. Jagdfeld kontert mit einer eidesstattlichen Versicherung seines Ex-Geschäftsführers Franz Kranzfelder. Darin heißt es: Ceppa habe ihn bestechen wollen gegen Informationen über Jagdfeld. Doch vor Gericht stellt sich später heraus: Die Anschuldigungen sind in wesentlichen Punkten erfunden.

Hat Jagdfeld den Zeugen unter Druck gesetzt?

Die Details wirken wie aus einem Politthriller. Am 23. August 2019 trifft sich Jagdfeld mit Kranzfelder in seinem Büro in Berlin-Mitte. Eine bereits vorbereitete Erklärung wird dem Ex-Geschäftsführer zur Unterschrift vorgelegt. Kurz darauf verbreitet Jagdfeld die Inhalte als Anlegerinformation an über 4.000 Personen. Ohne jede Rücksprache mit Ceppa.

Jahre später sagt Kranzfelder unter Tränen vor Gericht aus: Die Aussagen seien falsch gewesen. Warum hat er sie unterschrieben? Laut Ceppa deutet eine Sprachnachricht auf massiven Druck hin. Kranzfelder spricht darin von „Problemen, die ich nicht handeln kann“, sollte der Kontakt zu Ceppa fortbestehen. Wenige Tage später trifft er Jagdfeld und unterschreibt.

Millionenpoker um Mieten und Macht

Ein besonders pikanter Aspekt: Von den niedrigen Mieten sollen Mitglieder von Jagdfelds Familie direkt profitieren darunter Söhne und Ehefrau, die als Geschäftsführer oder Gesellschafter fungieren. Zehn Millionen Euro an Pachtstundungen wurden Firmen erlassen, an denen die Familie direkt beteiligt ist. Ceppa schlug mehrfach Alarm wurde aber ignoriert oder ausgebootet.

Staatsanwälte aktiv, Jagdfelds Verteidigung läuft heiß

Nachdem Ceppa Strafanzeige stellte, ermittelte die Staatsanwaltschaft monatelang im Stillen. Nun bestätigt sie offiziell einen Anfangsverdacht die gesetzliche Grundlage, um Ermittlungen einzuleiten. Noch steht nicht fest, ob es zu einer Anklage kommt. Doch die öffentliche Debatte nimmt Fahrt auf.

Jagdfelds Anwalt kontert scharf: Der Vorwurf sei „unbegründet“, Ceppa hingegen ein „querulatorischer Anleger“. Doch gerade diese Wortwahl sorgt für Empörung und lässt den Eindruck entstehen, als wolle man einen unbequemen Kritiker diskreditieren.

Was bleibt vom Glanz des Adlon?

Der Fall Jagdfeld offenbart tiefe Risse im System einer Luxuswelt, die für viele Anleger Rendite und Sicherheit versprach. Stattdessen rücken Machtmissbrauch, Vetternwirtschaft und mögliche Straftaten in den Fokus. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang aber schon jetzt steht viel mehr auf dem Spiel als nur ein Immobilienfonds.

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Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Anzeige gegen Anno August Jagdfeld

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