Trump feuert Fed-Gouverneurin Cook
Trump eskaliert Machtkampf mit der US-Notenbank
US-Präsident Donald Trump hat Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand der US-Notenbank entlassen. Die Entscheidung teilte der Republikaner am Montag auf seiner Plattform Truth Social mit. Als Grund nannte er „falsche Angaben in Hypothekenverträgen“ sowie „grobe Fahrlässigkeit bei Finanzgeschäften“.
Cooks Absetzung markiert eine neue Eskalation im seit Monaten andauernden Streit zwischen Trump und der Federal Reserve (Fed). Der Präsident fordert vehement Zinssenkungen, um Wirtschaft und Finanzmärkte zu stützen. Der Notenbankrat zögert jedoch angesichts der nach wie vor hohen Inflation, die auch durch Trumps Importzölle angeheizt wird.
Offizieller Grund: Vorwürfe gegen Cook
Die entlassene Ökonomin Lisa Cook war seit Mai 2022 Mitglied des Fed-Vorstands. Ihre Amtszeit wäre regulär bis Januar 2038 gelaufen. Zuvor lehrte sie als Professorin für Wirtschaftswissenschaften und Internationale Beziehungen an der Michigan State University.
In den vergangenen Wochen geriet Cook wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei Immobilienkrediten in die Schlagzeilen. Der Chef der staatlichen Häuserfinanzierungsbehörde hatte in einem Brief an US-Justizministerin Pam Bondi Vorwürfe gegen Cook erhoben. Ob diese Anschuldigungen juristisch Bestand haben, ist bislang offen.
Politische Dimension: Angriff auf die Fed
Juristisch gilt: Ein US-Präsident kann Mitglieder des Fed-Vorstands nur „aus hinreichendem Grund“ entlassen. Beobachter erwarten daher, dass Trumps Entscheidung juristisch angefochten wird. Schon vor Tagen hatte Trump angedeutet, er werde Cook „feuern, wenn sie nicht zurücktritt“.
Die Entlassung ist ein klares Signal: Trump will die Fed nach seinen Vorstellungen umbauen. Bereits zuvor hatte er wiederholt den Rücktritt von Fed-Chef Jerome Powell gefordert bislang erfolglos.
Internationale Kritik: Lagarde warnt vor Instabilität
Die Eskalation bleibt international nicht unbeachtet. EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte in einem Interview mit Fox News: „Die Unabhängigkeit von Zentralbanken ist von entscheidender Bedeutung. Wenn eine Zentralbank ihre Unabhängigkeit verliert, entsteht Instabilität, wenn nicht sogar Schlimmeres.“
Mit dem Eingriff in die Fed-Personalpolitik riskiert Trump nicht nur einen Verfassungskonflikt, sondern auch Turbulenzen an den Finanzmärkten.
Fazit
Mit der Entlassung von Lisa Cook geht der Streit um die Zinspolitik in eine neue Phase. Trump verschärft den Druck auf die Notenbank – und stellt deren Unabhängigkeit offen infrage. Ob die Entscheidung Bestand hat, dürfte nun Gerichte beschäftigen.
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Quellen
- New York Times
