Schlaraffia insolvent, Matratzenmarke in Not

Schlaraffia insolvent, Matratzenmarke in Not
Systembild: Bochumer Matratzenhersteller ist insolvent © Presse Online GmbH

Schlaraffia vor dem Aus: Warum ein Matratzen-Gigant jetzt wankt

Wenn das Traditionsbett wackelt
Die Nachricht kommt wie ein Schlag ins Gesicht für Mitarbeiter, für Kundinnen und Kunden, für ganz Bochum: Der Matratzenhersteller Schlaraffia, einer der bekanntesten Namen der Branche, hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das seit 1909 für erholsamen Schlaf steht, ist offenbar selbst in einen tiefen unternehmerischen Albtraum geraten.

Was ist passiert und wie konnte eine so traditionsreiche Marke ins Straucheln geraten?

Aquinos Bedding Germany: Insolvenz mit Ansage?

Der Insolvenzantrag kam offiziell von Aquinos Bedding Germany, die seit 2022 zur portugiesischen Aquinos-Gruppe gehört. Davor war das Unternehmen Teil der Belgian Recticel Group. Brancheninsider hatten schon länger über finanzielle Probleme spekuliert auch, weil Lieferungen ausblieben und Lagerflächen offenbar leergeräumt wurden.

Nun ist es offiziell: Die Produktion steht bereits seit zwei Wochen still. Betroffen sind 170 Mitarbeiter an den Standorten Bochum, Köln, Bayern und Sachsen. Bis Ende August greift noch das Insolvenzgeld doch was danach kommt, ist ungewiss.

Was wird aus der Marke Schlaraffia?

Die gute Nachricht: Noch ist nichts endgültig verloren. Die Insolvenzverwalterin Frauke Heier erklärte gegenüber Bild, man schließe „nichts aus“ weder Investorenlösungen noch Unterstützung durch die portugiesische Muttergesellschaft.

Doch die Zeit drängt: Ohne Produktion, ohne Cashflow und ohne klare Perspektive droht einem deutschen Traditionsbetrieb das endgültige Aus.

Vom Innovationspreis zum Insolvenzantrag: Ein tiefer Fall

Was besonders bitter ist: Schlaraffia war mehr als nur ein Matratzenhersteller. Das Unternehmen stand für Qualität, Innovation und Design mehrfach ausgezeichnet mit dem German Innovation Award und dem German Design Award. Noch im letzten Jahr erzielte der deutsche Teil der Gruppe 50 Millionen Euro Umsatz.

Und jetzt? Ist von diesem Erfolg nur noch ein leerer Showroom geblieben.

Was bedeutet die Insolvenz für die Branche und für Verbraucher?

Die Matratzenbranche ist hart umkämpft Online-Anbieter, aggressive Preisaktionen und immer neue Startups setzen klassische Produzenten unter Druck. Die Schlaraffia-Insolvenz könnte ein Vorbote weiterer Pleiten sein. Für Kunden stellt sich nun die Frage: Was passiert mit Garantien, Reklamationen oder offenen Bestellungen? Erste Händler berichten bereits von ausbleibenden Lieferungen.

Fazit: Wenn selbst der Schlaf gestört wird ist etwas richtig faul

Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl: Wenn selbst Traditionsmarken wie Schlaraffia kippen, ist der Preiskampf im Möbel- und Matratzenmarkt vielleicht längst außer Kontrolle geraten. Und für die 170 Mitarbeiter heißt es nun: Hoffen, bangen, kämpfen.

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