Trumps Zölle treffen US Konzerne hart: Apple, McDonald’s in Sorge

Wirtschaftlicher Gegenwind: Trumps Zollpolitik schadet der US-Industrie
General Motors schlägt Alarm – Milliardenverluste durch Zölle
Die von Ex-Präsident Donald Trump eingeführten Strafzölle beginnen, ihre Spuren zu hinterlassen – und zwar nicht irgendwo, sondern im Herzen der US-Wirtschaft. Branchenschwergewichte wie General Motors spüren die Auswirkungen längst in ihrer Bilanz. Die Konzernchefin Mary Barra schlägt Alarm: Selbst nach zuletzt beschlossenen Zoll-Erleichterungen belaufen sich die erwarteten Zusatzkosten auf satte vier bis fünf Milliarden US-Dollar.
Die Folge: GM korrigiert seine Gewinnprognose deutlich nach unten – ein seltener, aber unmissverständlicher Fingerzeig darauf, wie ernst die Lage ist. Statt der geplanten 15,7 Milliarden Dollar an bereinigtem operativem Ergebnis rechnet der Konzern nur noch mit 10 bis 12,5 Milliarden Dollar.
Harley-Davidson zieht Prognose zurück
Auch beim Kult-Motorradhersteller Harley-Davidson laufen die Motoren nicht mehr rund – zumindest finanziell. Das Unternehmen zog seinen Finanzausblick für 2025 zurück. Grund dafür sind laut CEO Jochen Zeitz die „unsichere globale Tarifsituation“ und die schwächelnde Weltkonjunktur.
Zwar übertrafen die Ergebnisse des ersten Quartals teils die Erwartungen, doch die Einzelhandelsumsätze in den USA enttäuschten. Harley-Davidson reagiert mit einem Sparkurs: Kosten senken, Lager abbauen, Lieferketten kürzen – so das Mantra in Milwaukee. Besonders pikant: Die Marke könnte auch von EU-Gegenzöllen betroffen sein, sollte der transatlantische Handelskonflikt erneut eskalieren.
McDonald’s: Wenn Kunden plötzlich den Appetit verlieren
Normalerweise gilt McDonald’s als krisenresistenter Dauerläufer – doch nicht einmal der Burger-Riese ist immun gegen die wirtschaftliche Unsicherheit. Im ersten Quartal sanken die Erlöse auf vergleichbarer Basis um ein Prozent, in den USA sogar um 3,6 Prozent. Konzernchef Chris Kempczinski spricht offen von einem herausfordernden Umfeld: Die Kundschaft sei verunsichert und halte sich zurück.
Auch der fehlende Schalttag in diesem Jahr habe das Geschäft leicht belastet. Insgesamt gab der Umsatz um drei Prozent nach, der Gewinn schrumpfte auf 1,87 Milliarden Dollar – ein klares Signal dafür, dass selbst Fast Food nicht mehr als sicherer Hafen taugt.
Apple kalkuliert fast eine Milliarde Mehrkosten
Auch Apple, sonst gewohnt souverän im globalen Wirtschaftsspiel, rechnet mit einem bitteren Aufpreis von 900 Millionen US-Dollar – verursacht durch Trumps Zölle. Konzernchef Tim Cook zeigt sich bemüht, die Mehrkosten abzufedern: Der Ausbau der iPhone-Produktion in Indien und die stärkere Belieferung des US-Marktes mit Geräten aus Vietnam sollen helfen, Risiken zu verteilen.
Cook bleibt jedoch vorsichtig und verzichtet auf weitere Prognosen für die kommenden Quartale. Zwischen den Zeilen ist zu lesen: Die globale Unsicherheit ist zu groß, um klare Aussagen zu treffen.
Trumps Zollspirale zeigt Wirkung – und sie dreht sich weiter
Die Beispiele von GM, Harley-Davidson, McDonald’s und Apple zeigen deutlich: Trumps wirtschaftspolitische Entscheidungen holen die USA jetzt ein. Was als vermeintliche Strategie zur „America First“-Stärkung gedacht war, entpuppt sich zunehmend als Bumerang. Die Mehrkosten, die Verunsicherung und der Druck auf die Lieferketten wirken wie Sand im Getriebe der Konzerne.
Ob der Schaden reversibel ist? Das hängt nicht nur von politischen Entscheidungen in Washington ab, sondern auch von der globalen Handelsarchitektur der nächsten Jahre. Klar ist: Die Wirtschaft braucht Verlässlichkeit – nicht politische Schnellschüsse.
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- Nachrichtenagentur AFP