Ein Festival im Ausnahmezustand – aber anders als gedacht

Rock im Park 2025 ausverkauft – doch Fans toben nach Zeitplan-Eklat
Nürnberg. Stell dir vor, du sicherst dir Monate im Voraus ein Ticket für eines der größten Rockfestivals Europas. Du fieberst dem 30-jährigen Jubiläum entgegen, das Line-up liest sich wie ein Wunschzettel für Musikfans – doch dann kommt der Spielplan. Und mit ihm: der Frust. Genau das erleben gerade tausende Festivalbesucher von Rock im Park 2025 in Nürnberg.
Vom 6. bis 8. Juni verwandeln sich die Zeppelinwiese und das Stadionrund in eine riesige Bühne für 88.500 Besucher. Auf dem Papier klingt alles nach einem perfekten Wochenende: Slipknot, Korn, Bring Me The Horizon, Sleep Token – internationale Top-Acts, teilweise exklusiv in Europa. Die Euphorie war riesig. Doch ein Detail sorgt für massiven Ärger: der Zeitplan.
Kritik auf Instagram: „Freitag ist für den Arsch!“
Als die Veranstalter den offiziellen Spielplan auf Instagram posten, kippt die Stimmung schlagartig. Die Kommentarspalte explodiert. „Unfassbar dämlich“, „totaler Fail“, „das ruiniert das Festival“ – so lauten die Stimmen unter dem Post, der inzwischen über 288 negative Kommentare zählt.
Was ist passiert? Mehrere große Bands spielen parallel, Fans müssen sich entscheiden – oder verpassen ihre Lieblingsacts. Besonders am Freitag überschneiden sich Lorna Shore, Whitechapel und Falling in Reverse. Auch der Clash zwischen Rise Against und Slipknot sorgt für Kopfschütteln. Statt Vorfreude macht sich Enttäuschung breit.
Zwischen Metal und Rap: „Ein Gefühl für das Publikum fehlt“
Ein weiterer Zündstoff: Die Running Order wirkt für viele planlos. Mitten im harten Metal-Block aus Bullet for my Valentine und Slipknot platzt plötzlich Kontra K ins Programm. Für zahlreiche Fans ein Stilbruch – und ein Beleg für fehlendes Feingefühl: „Als ob man einfach wahllos Namen gewürfelt hat“, kommentiert ein enttäuschter Besucher.
Dabei war die Ansage der Veranstalter klar: Ein europaweit einzigartiges Line-up mit exklusiven Auftritten. Doch was nützen große Namen, wenn man sich zwischen ihnen entscheiden muss?
Veranstalter schweigen – Fans fordern Änderungen
Ob PRK DreamHaus als Veranstalter auf die Welle der Kritik reagiert, bleibt offen. Auf Instagram gab es bislang keine Stellungnahme. Doch der Druck wächst: Die Community ist laut, organisiert sich, und fordert lautstark eine Überarbeitung der Timetable-Logik.
Wer sich ein Festival-Erlebnis für mehrere hundert Euro gönnt, erwartet nicht nur gute Musik, sondern auch eine durchdachte Dramaturgie – ohne unlogische Überschneidungen und irritierende Brüche.
Jubiläum mit bitterem Beigeschmack
30 Jahre Rock im Park – das sollte eigentlich ein Grund zum Feiern sein. Stattdessen diskutiert die Community über Planungschaos und mangelhafte Fanbindung. Bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter den lauten Protest ernst nehmen und noch einmal nachjustieren. Denn eines ist klar: Ein Jubiläum ist nur dann ein Erfolg, wenn auch die Fans mitfeiern können – und nicht nur auswählen müssen, welcher Lieblingsact ihnen entgeht.
Du bist selbst betroffen oder warst schon einmal in einer ähnlichen Festival-Falle? Teile deine Erfahrungen und sag uns: Wie würdest du den Spielplan retten? Diskutiere mit auf Presse.Online oder direkt unter dem Hashtag #RockimParkFail.
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