Herzog ist insolvent: Rettet sich der Camping-Klassiker?

Campingausrüster Herzog insolvent: Traditionsfirma kämpft ums Überleben
Die Nachricht trifft nicht nur Campingfans, sondern eine ganze Branche ins Mark: Der baden-württembergische Campingausrüster Herzog hat Insolvenz angemeldet. Nach über 120 Jahren Unternehmensgeschichte steht das Familienunternehmen vor einem Wendepunkt und der Ausgang ist offen. Wird es gelingen, das Erbe zu retten?
Ursachen der Insolvenz: Zwischen Pandemie, Preisdruck und Nachfrageeinbruch
Corona, hohe Energiepreise, weniger Kaufkraft was viele Branchen spüren, bringt Traditionsfirmen wie Herzog an ihre Belastungsgrenze. Der Hersteller von Vorzelten und Campingzubehör musste die Reißleine ziehen. Trotz „Made in Germany“ und einem 16.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände war der wirtschaftliche Druck am Ende zu groß.
Herzog steht damit stellvertretend für viele mittelständische Unternehmen, die zwischen globalem Wettbewerb und steigenden Kosten zerrieben werden. Die 30 verbliebenen Mitarbeitenden wurden informiert ihre Gehälter sind vorerst durch Insolvenzgeld gesichert. Der Geschäftsbetrieb soll weiterlaufen.
Sanierung mit Herz und Verstand: Anwälte, Berater, Hoffnung
Doch Herzog gibt nicht auf. Mit Unterstützung der renommierten Kanzlei Schultze & Braun und der Unternehmensberatung Das Werk wird ein Sanierungsplan erarbeitet. Ziel: Das Unternehmen erhalten und möglichst viele Jobs sichern.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Blümle will mit Geschäftsführer Erich Eugen Herzog einen Neustart ermöglichen. Die Marke lebt jetzt braucht es neue Strategien, um sie in die Zukunft zu führen.
Von Pferdedecken zu Vorzelten: Ein Unternehmen schreibt Geschichte
Was heute nach Sommerurlaub klingt, begann einst mit Pferdedecken: 1902 gründete Friedrich Herzog das Unternehmen in Kirchheim am Neckar. Später kamen Rucksäcke, Planen, Großzelte und ab 1958 Wohnwagen-Vorzelte. Herzog begleitete Generationen von Campern und wurde zur Institution.
Die Insolvenz ist also nicht nur ein wirtschaftliches Signal, sondern auch ein kultureller Einschnitt. Wie viele andere Traditionsfirmen ringt Herzog um Relevanz im digitalen Zeitalter.
Was bedeutet die Insolvenz für Kundinnen und Kunden?
Viele fragen sich jetzt: Was wird aus Bestellungen, Ersatzteilen oder Garantieansprüchen? Noch laufen Produktion und Vertrieb weiter. Doch wie nachhaltig die Übergangsphase funktioniert, hängt vom Sanierungsplan ab. Wer also mit dem Kauf zögert, tut gut daran, sich vorab direkt bei Herzog oder dem Insolvenzverwalter zu informieren.
Tradition in der Krise doch noch nicht am Ende
Die Insolvenz von Herzog zeigt: Auch große Namen sind nicht unantastbar. Doch genauso klar ist: Wer über Generationen überlebt hat, bringt auch das Potenzial für einen Neustart mit. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende sondern vielleicht nur ein neues Kapitel.
🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.
- herzog-freizeit.de