ICE-Angriff: Syrer soll vier Menschen schwer verletzt haben

ICE-Angriff in Niederbayern: Syrischer Asylbewerber unter Mordverdacht
Wenn eine Zugfahrt zum Albtraum wird
Ein ICE, hunderte Reisende, ein plötzlicher Angriff mit einem Hammer was klingt wie ein Thriller, war am Donnerstag Realität. Bei Straßkirchen in Niederbayern soll ein 20-jähriger Syrer im ICE von Hamburg nach Wien unvermittelt auf Fahrgäste losgegangen sein. Vier Menschen wurden schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter ist Asylbewerber und polizeibekannt. Jetzt sitzt er in U-Haft. Der Vorfall entlädt sich mitten in die aufgeheizte Debatte um Migration, Sicherheit und staatliche Kontrollversäumnisse.
Angriff ohne Vorwarnung: Was geschah im ICE bei Straßkirchen?
Es war kurz nach 8 Uhr morgens, als Reisende plötzlich Schreie hörten. Zunächst hatte ein Passagier die Zugbegleiter alarmiert: Ein Mann verhalte sich aggressiv und verwirrt. Wenige Minuten später eskalierte die Situation. Der Tatverdächtige, ein syrischer Staatsbürger, attackierte laut Polizei mit einem Hammer zunächst einen 38-jährigen Deutschen. Dann wandte er sich gegen eine syrische Familie, die nichts mit ihm zu tun hatte darunter ein 15-jähriges Mädchen.
Ein anderer syrischer Fahrgast griff ein, entriss dem Mann mutmaßlich die Waffe und verletzte ihn dabei. Die Polizei geht von Notwehr aus.
Der mutmaßliche Täter: Vorbestraft, unter Drogen aber nicht abgeschoben
Brisant: Der Mann ist in Österreich als Asylbewerber registriert, laut Behörden bereits wegen schwerer Körperverletzung vorbestraft. Ein Aberkennungsverfahren seines Schutzstatus lief. Dennoch konnte er offenbar ohne größere Hürden nach Deutschland einreisen. Bei der Attacke soll er laut Zeugenaussagen „Allahu Akbar“ gerufen haben die Ermittler prüfen derzeit, ob es sich um einen religiös motivierten Anschlag handelt oder ob Drogen und psychische Probleme ausschlaggebend waren.
Ein Drogentest ergab, dass der Mann unter dem Einfluss mehrerer Substanzen stand. Eine Vernehmung steht noch aus.
Politisches Beben nach dem ICE-Angriff: Fragen an die Sicherheitspolitik
Der Fall wird politisch und das nicht nur im Netz. Auf X (ehemals Twitter) machen rechte und konservative Stimmen mobil: „Wie viele Warnzeichen braucht es noch?“, fragt etwa ein AfD-Politiker. Auch Innenministerin Nancy Faeser steht unter Druck: Wie konnte ein bekannter Gewalttäter unbehelligt reisen?
Gleichzeitig warnen Stimmen aus der Zivilgesellschaft davor, den Fall zu instrumentalisieren. „Nicht jeder Asylbewerber ist ein Gewalttäter aber jeder Gewaltakt muss konsequent aufgearbeitet werden“, so ein Vertreter der Diakonie.
Ein Zwischenruf: Was tun mit den Härtefällen im Asylsystem?
Dieser Fall ist kein Einzelfall und doch eine Mahnung. Er zeigt die Schwachstellen im europäischen Asylsystem auf: fehlende Datenvernetzung, unklare Zuständigkeiten, schleppende Verfahren. Menschen, die Schutz suchen, verdienen Sicherheit ebenso wie die Gesellschaft, die sie aufnimmt.
Aber wie geht es weiter mit Menschen, die längst hätten abgeschoben werden können und dann zu einer Gefahr werden?
Was bleibt, ist das Entsetzen und die Frage, wie solche Taten künftig verhindert werden können. Behörden, Politik und Gesellschaft müssen Antworten finden: nicht pauschal, nicht aus Angst sondern aus Verantwortung.
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