Solarglas-Hersteller GMB ist insolvent

Solarglas-Hersteller GMB ist insolvent
GMB insolvent 250 Jobs in Gefahr © Presse Online GmbH

Insolvenz bei Glasmanufaktur Brandenburg: Solarkrise verschärft sich

Ein weiteres Warnsignal für die Solarbranche in Deutschland: Die Glasmanufaktur Brandenburg (GMB), einer der größten regionalen Arbeitgeber, hat Insolvenz angemeldet. 250 Beschäftigte stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die Gründe? Hohe Energiekosten, fehlende politische Rückendeckung und ein übermächtiger Wettbewerber aus Fernost.

Die Solarindustrie taumelt und Deutschland verliert den Anschluss

Der Solarmarkt galt lange als Hoffnungsträger der Energiewende. Doch jetzt zeigt sich: Ohne industriepolitische Rückendeckung hat „Made in Germany“ kaum noch eine Chance. Fast 86 Prozent der Photovoltaikanlagen, die 2024 nach Deutschland importiert wurden, kamen aus China subventioniert, günstig, übermächtig.

Gleichzeitig bricht die heimische Produktion ein: Die Modulproduktion sank 2024 um über 56 Prozent, auf nur noch 1,5 Millionen Stück. Und der Abwärtstrend setzt sich fort: Der deutsche Solarglashersteller GMB ist nach Meyer Burger bereits das nächste Unternehmen, das aufgeben muss.

„Ein schwerer Schlag“ Region, Politik und Branche reagieren bestürzt

Landrat Harald Altekrüger (CDU) hatte bereits im Frühjahr Alarm geschlagen mit einem Brandbrief an die Bundesregierung. Jetzt ist das eingetreten, was viele befürchtet hatten: „Ein schwerer Schlag für die Beschäftigten und die Region“, sagt Altekrüger.

Auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) schlägt Alarm: „Es sind die Rahmenbedingungen in Europa, die dazu führen, dass der letzte europäische Solarglashersteller Insolvenz anmelden muss.“

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

  • Exportwert deutscher PV-Technik 2024: nur noch 510 Mio. Euro (–50 %)

  • Importe aus China: dreifacher Wert

  • Produktion in Deutschland: rückläufig, Investitionen stagnieren

Was Deutschland jetzt droht und was passieren müsste

Das Fraunhofer ISE warnt bereits seit Jahren: Ohne industriepolitische Strategie wird Deutschland vom Leitanbieter zur Abhängigkeit gedrängt. Während China den gesamten Solar-Zyklus strategisch fördert, fehlt in Deutschland ein Masterplan.

Rhetorische Frage:
Wie lange will Europa noch zusehen, wie eine Schlüsselbranche kollabiert trotz Energiewende und Klimazielen?

Zeit für ein industriepolitisches Erwachen

Die Insolvenz der Glasmanufaktur Brandenburg ist kein Einzelfall. Sie ist ein Symptom. Für eine Politik, die der Industrie nicht den Rücken stärkt. Für einen Markt, der durch globale Ungleichgewichte ins Wanken gerät. Und für eine Region, in der Zukunftsperspektiven wegbrechen.

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Verwendete Quellen
  • ISE Fraunhofer

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