Merz und Macron drohen Trump mit Gegenzöllen

Merz und Macron drohen Trump mit Gegenzöllen
Systembild: Merz & Macron: „Europa wird sich nicht erpressen lassen!“ © Presse Online GmbH

Handelskrieg mit den USA? Merz und Macron warnen: „Wir sind bereit“

Berlin. Der Ton wird schärfer. Eine Woche vor Trumps Zoll-Deadline ziehen Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine klare Linie: Sollte der drohende Handelsdeal mit den USA platzen, sei Europa bereit, mit aller Härte zu reagieren. Das ist mehr als ein diplomatisches Signal es ist eine Kampfansage.

US-Zölle im Anflug Europas Antwort formiert sich

Am 1. August könnten US-Zölle von bis zu 30 Prozent auf EU-Produkte wie Maschinen, Autos oder Lebensmittel in Kraft treten. Trump macht keinen Hehl daraus: Nur wenn Europa seine Märkte für US-Firmen öffnet, könnte der Zollhammer doch noch ausbleiben.

In Berlin jedoch herrscht keine Illusion. Nach einem dreistündigen Krisengipfel in der Villa Borsig am Tegeler See betonten Merz und Macron: Man werde nicht „mit leeren Händen“ in diese letzte Verhandlungswoche gehen. „Neue Maßnahmen“ seien vorbereitet, so Regierungssprecher Stefan Kornelius. Europa steht geeint zumindest in diesem Punkt.

Macron & Merz: Politische und wirtschaftliche Achse gegen Trump

Es ist Macrons erster Besuch seit dem Regierungswechsel in Berlin. Die Symbolik ist deutlich: Tomatensalat und Kalbsrücken statt Fischbrötchen Merz inszeniert sich als ernstzunehmender Gesprächspartner, der Europas Interessen mit Nachdruck vertritt.

Macron wiederum zeigt außenpolitische Entschlossenheit. Gemeinsam mit Merz sendet er ein Signal an Brüssel, Washington und nicht zuletzt an Peking: Die EU ist handlungsfähig. Ob es am Ende reicht, um Trumps Zölle zu verhindern? Offen.

FCAS-Rüstungsprojekt: Streitpunkt Dassault

Auch ein zweiter Konfliktherd wurde beim Treffen angepackt: das milliardenschwere Luftkampfsystem FCAS, das den Eurofighter ablösen soll. Doch Frankreichs Rüstungsriese Dassault will sich angeblich 80 Prozent der Entwicklung sichern gegen die vertraglich vereinbarte Drittelung.

Merz und Macron setzen ihren Verteidigungsministern eine Frist: Bis Ende August soll der Streit beigelegt sein. Denn beim FCAS geht es nicht nur um Technik sondern auch um Vertrauen in die deutsch-französische Partnerschaft.

Gaza, Ukraine, Europa: Die Welt im Gepäck

Neben Zöllen und Jets ging es auch um Krisenpolitik: Beide appellieren an Israel, im Gaza-Krieg endlich einen Waffenstillstand zuzulassen. Und auch in Sachen Ukraine steigen die Spannungen nicht nur militärisch, sondern wegen Korruptionsreformen. Ein Treffen mit Präsident Selenskyj ist geplant.

Fazit: Trump pokert, Europa muss jetzt liefern

Was bleibt nach diesem Tag am Tegeler See? Die Gewissheit, dass Europa sich nicht erpressen lassen will. Doch mit Drohungen allein ist kein Handelskrieg zu gewinnen. Merz und Macron müssen in den nächsten Tagen mehr bieten als Worte sonst diktiert Trump weiter die Regeln.

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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP

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