Philip Morris schließt letztes Werk in Deutschland

Philip Morris schließt Werk in Dresden: Tabakindustrie zieht sich aus Deutschland zurück
Tabakrauch verfliegt und mit ihm ein Stück deutscher Industriegeschichte
Die Glut erlischt. Zum 31. Juli verlässt Philip Morris nicht nur seinen letzten Produktionsstandort in Deutschland er verlässt auch ein ganzes Kapitel deutscher Industriekultur. Die Zigarettenproduktion in Dresden, einst Hochburg der Tabakverarbeitung, ist Geschichte. Zurück bleiben leere Hallen, 274 Existenzen und eine Stadt, die ihren einst so prägenden Industriezweig endgültig verliert.
Ein stiller Abschied aus der Zigarettenstadt Dresden
In Dresden wurden einst Milliarden Zigaretten produziert. Mehr als 140 Fabriken prägten die sächsische Hauptstadt, manche Stadtteile rochen buchstäblich nach Tabak. Doch was früher nach Wirtschaftskraft klang, ist heute kaum noch tragfähig: Die Zahl der Raucher in Europa sinkt kontinuierlich. Der Markt für klassische Glimmstängel bricht ein und mit ihm die Produktionsketten.
Nun zieht Philip Morris den letzten Stecker: Die Zigarettenfabrik in Dresden schließt. Für die allermeisten der 274 Mitarbeitenden bedeutet das Arbeitslosigkeit. Nur ein kleiner Teil soll künftig am Berliner Standort unterkommen dort allerdings wird nur noch Verpackungsmaterial wie Steuerbanderolen gedruckt. Vom einstigen Kerngeschäft bleibt nichts.
Raucherzahlen sinken Aktienkurse auch
Was die Tabakgegner freut, versetzt Anleger in Alarmbereitschaft: Auch an der Börse sieht es für den Konzern düster aus. Die Quartalszahlen des US-Giganten blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Nur 10,14 Milliarden Dollar Umsatz statt der prognostizierten 10,33 Milliarden. Die Aktie rutschte um mehr als sieben Prozent ab. Ein klares Signal: Der Markt für klassische Zigaretten ist nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich auf dem Rückzug.
Eine Branche im Wandel und Dresden schaut zu
Tabak war einst so deutsch wie das Feierabendbier. Doch nun bröckeln die Grundfesten dieser Industrie leise, aber konsequent. Dresden, das über Jahrzehnte zu den Zentren der Tabakverarbeitung zählte, verliert sein letztes Standbein in diesem Segment. Der Schließungsbeschluss ist keine Überraschung aber ein Paukenschlag für eine Region, die einst vom Qualm lebte.
Was bleibt? Die Frage, wie sich Regionen wie Dresden künftig neu aufstellen jenseits von Rauch, Ruß und Routine.
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