Russlands hybrider Krieg: Wie sicher ist Deutschland noch?

Hybrider Krieg in Deutschland: Wie Russland gezielt unsere Sicherheit untergräbt
Angriff ohne Panzer aber mit System
Russlands Krieg gegen die Ukraine ist offensichtlich. Der gegen Deutschland? Unsichtbar aber real. Jeden Tag wird die Bundesrepublik Ziel hybrider Angriffe: durch Cyberattacken, Sabotageakte, Desinformation. Der Feind steht nicht an der Grenze er sitzt bereits mitten in unseren Netzwerken.
Martina Rosenberg, Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), spricht von einem „massiven Anstieg“ hybrider Bedrohungen. Ihr Fazit ist eindeutig: Die Angriffe sind gezielter, aggressiver und Deutschland ist nicht ausreichend gewappnet.
Zwischen Drohnen und Daten: Die Front verläuft digital
Die Zahl russischer Spionage-Drohnen über deutschen Bundeswehrstandorten explodiert: von wenigen Fällen 2021 auf über 440 im Jahr 2023. Ziel: Aufklärung. Wirkung: Verunsicherung. Der Geheimdienstexperte Christopher Nehring bringt es auf den Punkt: „Wir haben keine funktionierende Drohnenabwehr. Das zeigt unsere Verwundbarkeit und die nutzt Russland aus.“
Diese Verwundbarkeit wird psychologisch verstärkt. Sabotierte Marineschiffe, brennende Bundeswehrfahrzeuge, zerschnittene Datenkabel in der Ostsee scheinbar kleine Nadelstiche, aber mit großer Wirkung: ein Gefühl permanenter Bedrohung.
Brandpakete und Desinfo-Kampagnen aus der Ukraine ins deutsche Wohnzimmer
Was in der Ukraine erprobt wird, erreicht jetzt Deutschland: Brandpakete an Flughäfen, Fake News über Spitzenpolitiker, manipulierte Bilder und Lügenkampagnen. Selbst offensichtliche Falschmeldungen wie die Kokain-Story um Kanzler Merz hinterlassen Spuren. Warum? Weil Masse hier Methode ist. Nehring nennt es „Dauerbeschuss mit Botschaften“.
Cyberkrieg made in Moskau: Angriff auf unsere Infrastruktur
Mehr als 130.000 Cyberattacken wurden 2024 registriert eine hohe Dunkelziffer nicht ausgeschlossen. Der russische Militärgeheimdienst GRU operiert über das Hackerkollektiv APT 28 und greift gezielt kritische Infrastruktur an: IT-Firmen, Rüstungsbetriebe, sogar die SPD-Parteizentrale.
Das Ziel ist nie nur Schaden. Es ist auch das Gefühl der Ohnmacht. Katastrophenstimmung auf Knopfdruck gesteuert aus Moskau.
Warum Deutschland so verwundbar ist
Ein Grundproblem: Deutschland betrachtet hybride Angriffe oft isoliert. Cyber hier, Drohne dort, Fake News da. Stattdessen bräuchte es eine vernetzte Verteidigung gegen vernetzte Attacken. Doch die fehlt. Geheimdienstexperten sprechen von einem „strukturellen Blindflug“ über Jahre versäumt, jetzt schwer aufzuholen.
Was wir jetzt brauchen
Mehr als Technik. Mehr als Abwehr. Was fehlt, ist Widerstandskraft auf allen Ebenen: technisch, politisch, gesellschaftlich. Bildung gegen Desinformation. Frühwarnsysteme gegen Cyberattacken. Schutzkonzepte gegen Sabotage. Und: ein klares Bewusstsein dafür, dass dieser Krieg längst begonnen hat.
Fazit: Der hybride Krieg ist da und wir sind mitten drin
Du denkst, das betrifft dich nicht? Dann hat die russische Strategie bereits funktioniert. Denn Unsicherheit, Angst und Gleichgültigkeit sind Teil der Waffe. Wer heute nicht hinschaut, wird morgen überrascht.
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