UN bestätigt Hungersnot in Gaza

Hungersnot in Gaza offiziell bestätigt: Kinderleben in akuter Gefahr
Die Worte sind drastisch, die Lage ist historisch: Erstmals hat ein UN-unterstütztes Expertengremium im nördlichen Gazastreifen offiziell eine Hungersnot festgestellt. Was bislang befürchtet wurde, ist nun Realität – mit katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung. Besonders Kinder sind in Lebensgefahr.
Hungersnot offiziell erklärt
Die Integrated Food Security Phase Classification (IPC), ein international anerkanntes Instrument zur Beurteilung von Ernährungssicherheit, stuft die Lage in Gaza-Stadt und Umgebung in die höchste Alarmstufe ein: Phase 5 Hungersnot. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der Bewertung der humanitären Katastrophe.
Die Experten warnen, dass sich die Hungersnot in den kommenden Wochen weiter ausbreiten könnte vor allem in die Städte Deir al-Balah und Chan Yunis. „Die Zeit für Debatten ist vorbei, der Hunger ist da und er breitet sich schnell aus“, heißt es im Bericht.
Kinder besonders bedroht
Besonders erschütternd ist die Lage der Kinder. Rund 132.000 Kinder unter fünf Jahren gelten als akut mangelernährt, 41.000 davon schwer. Innerhalb nur eines Monats hat sich diese Zahl verdoppelt. Die Analyse prognostiziert, dass tausende von ihnen die kommenden Monate nicht überleben könnten, wenn keine umfassende Hilfe einsetzt.
Politische Dimension: Israel weist Vorwürfe zurück
Die israelische Regierung reagierte umgehend und wies die Einschätzungen zurück. Die militärische Koordinierungsbehörde Cogat sprach von einem „falschen, einseitigen Bericht“, der auf „parteiischen Informationen der Hamas“ basiere. Israel betont, umfangreiche Hilfsmaßnahmen zu ermöglichen ein Vorwurf, der von Hilfsorganisationen jedoch vielfach bestritten wird.
Hungersnot: vollständig menschengemacht
Laut IPC ist die Hungersnot „vollständig menschengemacht“ und könnte gestoppt werden. Experten betonen, dass eine schnelle, internationale Reaktion unverzichtbar sei. Jede weitere Verzögerung werde unweigerlich mehr hungerbedingte Todesfälle zur Folge haben.
Internationale Tragweite
Die Feststellung einer Hungersnot durch die IPC hat politische Sprengkraft: Regierungen, Hilfswerke und UN-Behörden nutzen diese Bewertungen als Grundlage für Hilfseinsätze und diplomatische Entscheidungen. Der Druck auf die internationale Gemeinschaft, jetzt zu handeln, steigt.
Fazit
Der Hunger in Gaza ist kein abstraktes Schreckgespenst mehr, sondern bittere Realität. Während politische Lager um Deutungshoheit ringen, droht eine ganze Generation von Kindern in der Enge des Gazastreifens zu verhungern. Die Frage ist nicht mehr, ob die Welt reagiert sondern ob sie es rechtzeitig tut.
🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.
- Bericht der IPC