Ukraine trifft russische Raffinerie und Hafen

Ukraine setzt Angriffe auf russische Öl-Anlagen fort: Ufa-Raffinerie und Hafen Primorsk getroffen
Die Ukraine setzt ihre Angriffe auf die russische Öl-Infrastruktur fort. In der Nacht trafen Drohnen die große Bashneft-Raffinerie in Ufa sowie den wichtigen Ölhafen Primorsk an der Ostsee. Beide Angriffe unterstreichen Kiews Strategie, Moskaus Einnahmen aus Öl-Exporten empfindlich zu schwächen.
Angriff auf die Raffinerie in Ufa
Videoaufnahmen in sozialen Netzwerken zeigen, wie eine Drohne auf Gebäude der Novoil-Raffinerie zufliegt und explodiert. Der Gouverneur der Region Baschkortostan, Radiy Khabirow, sprach von einem „Terrorangriff“. Eine Drohne sei eingeschlagen, eine weitere abgeschossen worden.
Khabirow erklärte auf Telegram, es habe keine Verletzten gegeben, lediglich „kleine Schäden“ und ein kurzzeitiges Feuer, das gelöscht wurde. Unabhängige Bestätigungen liegen bislang nicht vor. Der britische Guardian berichtete, dass sich der ukrainische Geheimdienst HUR zu dem Angriff bekannt habe.
Drohnenangriff auf Primorsk: Ölverladung gestoppt
Nur Stunden zuvor wurde der Hafen Primorsk bei Sankt Petersburg attackiert der wichtigste westliche Exporthafen für russisches Rohöl. Laut Reuters mussten dort die Ölverladungen zeitweise unterbrochen werden.
Dutzende Drohnen seien in der Nacht auf Freitag auf das Hafengebiet geflogen. Während die russischen Behörden lediglich von einem schnell gelöschten Feuer berichteten, meldete Reuters Schäden an zwei Tankern der „Kusto“ und der „Cai Yun“. Beide Schiffe gehören zur sogenannten Schattenflotte und sind auf den Seychellen registriert.
Hintergrund: Strategie der Ukraine
Seit Monaten greift die Ukraine gezielt die russische Öl-Infrastruktur an häufig weit hinter der Frontlinie. Drohnen überlisten dabei immer wieder die russische Luftabwehr. Ziel ist es, Russlands wichtigste Einnahmequelle zu treffen.
Die Folgen sind spürbar:
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Nach Angriffen im Sommer stiegen Benzinpreise an russischen Tankstellen deutlich.
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Das Exportterminal Ust-Luga soll Insidern zufolge im September nur mit halber Kapazität arbeiten, da Pipeline-Infrastruktur beschädigt wurde.
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Ausfälle werden auf andere Häfen wie Noworossijsk und Primorsk umgeleitet.
Politische und wirtschaftliche Brisanz
Während Russland die Angriffe als „Terror“ einstuft, betont die Ukraine ihre militärische Notwendigkeit. Experten sehen die Attacken als Teil eines Energiekriegs, der Moskaus Einnahmen aus dem Ölgeschäft schwächen und Druck auf die Kriegsführung erhöhen soll.
Gleichzeitig wächst das Risiko für den internationalen Energiemarkt: Jede Störung russischer Exporte kann Preise treiben ein Szenario, das auch Europa und Asien betrifft.
Fazit
Die jüngsten Angriffe auf Ufa und Primorsk verdeutlichen, wie verletzlich selbst weit entfernte Ölzentren Russlands sind. Für Moskau sind die Schäden ein strategisches Problem für die Ukraine ein Mittel, die Kriegsfinanzierung Russlands ins Wanken zu bringen.
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Quellen
- The Guardian