Block-Prozess: Kinder leiden bis heute

Block-Prozess: Vater schildert Albträume seiner Kinder vor Gericht
Vater schildert traumatische Folgen
Am elften Verhandlungstag im Prozess um die Entführung der Block-Kinder aus Dänemark hat ihr Vater Stephan Hensel am Montag die andauernden psychischen Belastungen seiner Familie vor dem Hamburger Landgericht beschrieben. „Die Kinder haben Probleme mit dem Rausgehen“, erklärte Hensel laut Hamburger Abendblatt. Besonders in der dunklen Jahreszeit sei das spürbar.
Sein jüngster Sohn traue sich nicht mehr, am späten Nachmittag zum Fußballtraining zu gehen. Die Familie sei auch knapp zwei Jahre nach der Silvesternacht 2023/24 weit entfernt von Normalität. „Das jüngste Kind hat Albträume und Angstzustände“, schilderte Hensel.
Kein Alltag, fünf Umzüge und falsche Namen
Nach der Entführung habe die Familie insgesamt fünfmal innerhalb Dänemarks umziehen müssen. In der Schule seien die Kinder aus Sicherheitsgründen nicht unter ihrem richtigen Namen registriert. „Sie sind ständig auf der Hut, weil Frau Block jemanden schicken könnte, der die Kinder holt“, sagte Hensel. Auch bei einem Besuch in Hamburg im Sommer 2025 erlitt sein Sohn eine Panikattacke.
Hintergrund: Entführung in der Neujahrsnacht
Die Block-Kinder damals zehn und 13 Jahre alt waren in der Neujahrsnacht 2023/24 nach einem jahrelangen Sorgerechtsstreit zwischen Hensel und seiner Ex-Frau Christina Block, Erbin der Steakhaus-Kette „Block House“, mutmaßlich von Mitarbeitern einer israelischen Sicherheitsfirma aus Dänemark nach Deutschland gebracht worden.
Nach nur wenigen Tagen mussten sie aufgrund einer Gerichtsentscheidung zurück zu ihrem Vater. Christina Block ist angeklagt, die Rückholaktion in Auftrag gegeben zu haben, bestreitet die Vorwürfe jedoch.
Forderung an die Mutter
Vor Gericht forderte Hensel am Montag Klarheit: „Die Mutter soll endlich zugeben, was sie getan hat, damit wir vorankommen.“ Seine Kinder befänden sich in psychologischer Behandlung und litten weiterhin unter den Folgen der Entführung.
Zwischenfall im Gerichtssaal
Für Aufsehen sorgte zudem ein Zwischenfall während der Verhandlung. Während einer Auseinandersetzung zwischen Hensel und Blocks Anwalt Ingo Bott wandte sich die Vorsitzende Richterin plötzlich an einen Mitangeklagten: „Herr B., geht es Ihnen gut?“, fragte sie laut Bild. Der Mann Ehemann von Blocks Cousine war offenbar kurz eingenickt.
Gesellschaftliche Dimension
Der Prozess wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren von eskalierenden Sorgerechtsstreitigkeiten. Experten weisen darauf hin, dass Kinder in solchen Konflikten oft zu den Hauptleidtragenden werden – mit schwerwiegenden psychischen Folgen.
Fazit
Der Prozess gegen Christina Block und mehrere Mitangeklagte wird in den kommenden Wochen fortgesetzt. Für Vater und Kinder bleibt die Hoffnung, dass eine juristische Aufarbeitung auch einen persönlichen Neuanfang ermöglicht.
👉 🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.
Quellen
-
Hamburger Abendblatt, Bericht vom 22.09.2025
-
Bild, Prozessberichterstattung vom 22.09.2025