Drohnen-Chaos in Skandinavien

Drohnen-Chaos in Skandinavien
Kopenhagen & Oslo mussten ihre Flughäfen sperren © Presse.Online

Drohnen-Sichtungen am Flughafen Kopenhagen

Am Montagabend gegen 21 Uhr wurde der Flughafen Kopenhagen-Kastrup, der größte Airport Dänemarks, für Starts und Landungen gesperrt. Grund waren „drei oder vier große Drohnen“, die über dem Gelände gesichtet wurden, erklärte der stellvertretende Polizeichef Jakob Hansen. Erst nach rund vier Stunden konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden mit erheblichen Folgen für Reisende: Nach Angaben der Tracking-Plattform Flightradar24 wurden mindestens 50 Flüge gestrichen und rund 40 weitere umgeleitet.

„Die Drohnen sind verschwunden, und wir haben keine von ihnen sichergestellt“, sagte Hansen vor Journalisten. Ob es sich um zivile oder militärische Drohnen gehandelt habe, sei unklar. Fest steht nur: Die Geräte waren deutlich größer als die handelsüblichen Modelle für Privatpersonen.

Flughafen Oslo ebenfalls betroffen

Kurz nach Mitternacht meldete auch der Flughafen der norwegischen Hauptstadt Oslo eine Drohnensichtung. Daraufhin wurde der Luftraum gesperrt, Flüge mussten auf andere Airports ausweichen. Der Betreiber Avinor bestätigte, dass alle Maschinen zu nahegelegenen Flughäfen umgeleitet wurden.

Die Behörden beider Länder prüfen nun, ob ein Zusammenhang zwischen den Vorfällen besteht. „Wir nehmen diese Fälle sehr ernst und untersuchen mögliche Hintergründe“, so ein Sprecher der norwegischen Polizei.

Sicherheitslage und jüngste Cyberangriffe

Die Drohnen-Vorfälle ereignen sich nur wenige Tage nach einem massiven Cyberangriff auf einen europäischen IT-Dienstleister, der den Flugbetrieb an mehreren großen Airports beeinträchtigt hatte darunter Berlin, Brüssel, London-Heathrow und Dublin. Experten sehen darin ein Zeichen für die zunehmende Verwundbarkeit kritischer Infrastruktur.

Sicherheitsbehörden in Skandinavien wollen nun die Abwehrmaßnahmen gegen Drohnen intensivieren. Auch die internationale Zusammenarbeit steht im Fokus, da sich ähnliche Vorfälle grenzüberschreitend auswirken können.

Fazit

Die Drohnen-Sichtungen in Kopenhagen und Oslo zeigen erneut, wie anfällig der internationale Flugverkehr für Störungen ist. Ob hinter den Zwischenfällen kriminelle Gruppen, politische Motive oder technische Fehlsteuerungen stecken, ist derzeit noch offen. Klar ist: Passagiere müssen sich auch in den kommenden Tagen auf Verspätungen einstellen.

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Quellen

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