Sprengfallen nach Brand in München

Sprengfallen nach Brand in München
Systembild: Hausbrand in München © Presse.Online

Großeinsatz im Münchner Norden nach Explosionen

Ein Wohnhaus im Münchner Stadtteil Lerchenau ist am frühen Mittwochmorgen in Flammen aufgegangen. Polizei und Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot aus, nachdem Anwohner gegen 4.41 Uhr „Knallgeräusche“ gemeldet hatten. Über dem Gebiet stand zeitweise eine große Rauchwolke.

Nach Angaben der Polizei starb ein Mann, der verletzt in der Nähe des Brandorts gefunden wurde. „Der aufgefundene Verletzte ist zwischenzeitlich verstorben“, teilten die Beamten auf der Plattform X mit. Laut „Bild“ soll es sich um den Tatverdächtigen handeln, der das Elternhaus offenbar in Brand setzte und mit Sprengsätzen präparierte.

Sprengfallen im Haus entdeckt

Wie die „Welt“ berichtete, fanden Spezialkräfte in dem ausgebrannten Gebäude Handgranaten, die mit Stolperdrähten gesichert waren. Die Beamten mussten sich dem Haus zunächst nur per Hubschrauber nähern, weil unklar war, ob weitere Explosionen drohen. Auch zwei ausgebrannte Autos vor dem Haus wurden gelöscht.

Die Polizei geht davon aus, dass ein familiärer Konflikt Auslöser der Tat war. Eine weitere Person wird derzeit vermisst, von ihr gehe aber keine Gefahr aus.

700 Anwohner evakuiert, Oktoberfest gesperrt

Rund 700 Anwohner wurden nach Angaben von RTL in Sicherheit gebracht. Mehrere Straßen im Münchner Norden sind gesperrt, die Polizei bat auf X, den Bereich weiträumig zu umfahren. Auch der S-Bahn-Verkehr ist betroffen: Die Stationen Feldmoching und Fasanerie werden derzeit nicht angefahren.

Besonders brisant: Laut Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wurde bei dem Toten ein Schreiben gefunden, das eine konkrete Sprengstoffdrohung gegen das Oktoberfest enthält. „Wir können das Risiko nicht eingehen, das Oktoberfest zu eröffnen“, sagte Reiter. Die Theresienwiese bleibt mindestens bis 17 Uhr gesperrt. Die Polizei prüft mögliche Zusammenhänge zu weiteren Orten in München.

Bekennerschreiben auf Indymedia aufgetaucht

Parallel tauchte auf der Plattform indymedia.org ein Text auf, in dem sich eine angebliche „Antifa München“ zu den Vorfällen bekannte. Darin ist von „Luxuskarren“ und einem „Morgenspaziergang“ eines „Faschos“ die Rede. Allerdings weist die Polizei darauf hin, dass auf der Plattform jeder anonym Texte einreichen kann. Die Echtheit werde geprüft.

Politische und gesellschaftliche Dimension

Die Tat wirft Fragen nach der Sicherheitslage in München auf gerade im Hinblick auf das Oktoberfest, das jedes Jahr Millionen Besucher aus aller Welt anzieht. Die vorübergehende Sperrung zeigt, wie ernst die Behörden die Drohung nehmen. Auch die politische Dimension wird deutlich: Während sich erste Stimmen auf Social Media über die mutmaßlichen Motive austauschen, mahnen Experten zur Vorsicht. Solange die Hintergründe unklar sind, stehen Ermittlungen und die Entschärfung möglicher Sprengfallen im Fokus.

Fazit

Ein Brand, Explosionen, Sprengfallen und eine Drohung gegen das Oktoberfest der Einsatz im Münchner Norden zeigt, wie schnell eine lokale Tat überregionale Bedeutung erlangen kann. Polizei und Feuerwehr arbeiten weiter an der Sicherung des Gebiets und der Aufklärung der Hintergründe.

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Quellen

  • Polizei München (Pressemitteilungen & X-Account)

  • „Bild“-Zeitung, RTL, „Welt“, t-online

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