Merz-Regierung verliert weiter Vertrauen

Merz-Regierung verliert weiter Vertrauen
Systembild: Laut INSA sind 66 % der Deutschen unzufrieden mit der schwarz-roten Koalition © Presse.Online

Unzufriedenheit wächst: Fast die Hälfte glaubt nicht an Regierungsende 2029

Die schwarz-rote Bundesregierung steht nach nur einem halben Jahr zunehmend unter Druck. Einer aktuellen INSA-Umfrage für „Bild am Sonntag“ zufolge sind 66 Prozent der Deutschen unzufrieden mit der Arbeit der Koalition aus CDU/CSU und SPD. Das sind drei Prozentpunkte mehr als noch Mitte Oktober.

Lediglich 25 Prozent der Befragten äußerten Zufriedenheit ein Rückgang um drei Punkte. Besonders bemerkenswert: 49 Prozent glauben nicht, dass die Regierung bis zum regulären Ende der Legislaturperiode 2029 durchhält. Nur 32 Prozent trauen dem Kabinett von Bundeskanzler Friedrich Merz die volle Amtszeit zu.

AfD bleibt vorn, Union verliert leicht

In der Sonntagsumfrage bleibt die AfD mit 26 Prozent trotz leichter Verluste (-1) stärkste politische Kraft. Die Union folgt mit 24 Prozent (ebenfalls -1). Die SPD kann sich leicht auf 15 Prozent verbessern (+1), während Grüne und Linke stabil bei jeweils 11 Prozent liegen. Die BSW und FDP verharren bei 4 Prozent.

Im ZDF-Politbarometer vom Freitag zeigt sich ein ähnliches Bild dort liegt die Union mit 27 Prozent knapp vor der AfD mit 25 Prozent.

Söder fordert Kurswechsel und Tempo

CSU-Chef Markus Söder forderte die Koalition auf, interne Machtspiele zu beenden und sich stärker auf die Sorgen der Bevölkerung zu konzentrieren.

„Eine Koalition darf nicht im Parteidenken stecken bleiben“, sagte Söder der Bild am Sonntag. „Wir brauchen Tempo, Tempo, Tempo. Die Wirtschaft muss jetzt das absolute Top-Thema sein.“

Söder mahnte zugleich mehr Pragmatismus an:

„Die Menschen haben ein gutes Gespür für Gerechtigkeit. Es braucht keine akademischen Debatten, sondern praktische Lösungen.“

Halbes Jahr im Amt, aber schon Vertrauenskrise

Seit ihrer Vereidigung am 6. Mai 2025 kämpft die Merz-Regierung mit schwachem Vertrauen und wachsender Skepsis. Besonders der Spagat zwischen Sparpolitik und Wirtschaftsförderung sorgt für Spannungen nicht nur zwischen Union und SPD, sondern auch in der Bevölkerung.

Politikwissenschaftler sehen die Zahlen als Warnsignal: Wenn sich die wirtschaftliche Lage bis 2026 nicht verbessert, könnten die Spannungen in der Koalition weiter zunehmen und der Druck auf Kanzler Merz, personelle oder inhaltliche Veränderungen vorzunehmen, deutlich steigen.

Fazit: Zwischen Anspruch und Realität

Die Bundesregierung steht am Scheideweg. Reformstau, Bürokratie und sinkendes Vertrauen gefährden ihre Stabilität während sich die Opposition formiert. Ob Friedrich Merz das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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FAQ zum Thema

Wie wird die Regierungszufriedenheit gemessen?
Über repräsentative Umfragen, z. B. vom Institut INSA für „Bild am Sonntag“ oder Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer.

Was bedeutet die sinkende Zustimmung für die Regierung?
Ein Vertrauensverlust kann politische Projekte bremsen und Koalitionskonflikte verschärfen besonders in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten.

Wie lange ist die aktuelle Regierung im Amt?
Das Kabinett von Friedrich Merz wurde am 6. Mai 2025 vereidigt. Die Legislaturperiode läuft regulär bis Herbst 2029.

Welche Themen beeinflussen derzeit die Umfragen am stärksten?
Vor allem Wirtschaftspolitik, Migration, Sozialreformen und der Bürokratieabbau prägen die öffentliche Meinung.

Quellen:

  • INSA / Bild am Sonntag, Sonntagstrend vom 26. Oktober 2025

  • ZDF-Politbarometer, Forschungsgruppe Wahlen, Erhebung vom 24. Oktober 2025

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