Extra-Radio Hof ist insolvent, Sendebetrieb endet

Extra-Radio Hof ist insolvent, Sendebetrieb endet
Goodbye, Extra-Radio © Presse.Online

Das endgültige Aus für Extra-Radio: Insolvenz in Hof eröffnet

Der Lokalsender Extra-Radio aus Hof hat endgültig den Stecker gezogen. Nachdem bereits im September der Sendebetrieb über UKW und DAB+ eingestellt wurde, hat das Amtsgericht Hof am 15. Oktober nun das Insolvenzverfahren eröffnet. Damit endet die über 30-jährige Geschichte des Privatsenders, der einst als Pionier im oberfränkischen Lokalradio galt.

Zu hohe Kosten zu geringe Reichweite

Nach Angaben des Insolvenzverwalters Andreas Schenk war eine geordnete Abwicklung ursprünglich geplant. Doch die Rücklagen reichten nicht aus, um alle laufenden Verpflichtungen zu decken.

„Bei einer Liquidation müssen die Vermögenswerte höher sein als die Schulden. Wenn die Verbindlichkeiten höher sind, muss man einen Insolvenzantrag stellen“,
erklärte Schenk der Frankenpost.

Vor allem sogenannte Remanenzkosten also Ausgaben, die auch nach dem Sendestopp weiterlaufen hätten die Situation verschärft. Eine Rückkehr auf Sendung schließt der Insolvenzverwalter aus:

„Es wird zu keiner Fortführung mehr kommen.“

Auch das Webradio gehört zur Insolvenzmasse

Selbst das geplante Webradio-Angebot, mit dem Extra-Radio eigentlich weiterbestehen wollte, ist Teil der Insolvenzmasse. Ob es erhalten bleibt, ist derzeit offen. Auch die Website des Senders ist bereits offline. Für Januar 2026 ist eine Gläubigerversammlung angesetzt, die über die weiteren Schritte entscheidet.

Bereits im Sommer hatte Extra-Radio seinen Ausstieg aus dem klassischen Radiobetrieb angekündigt mit Verweis auf zu hohe technische Kosten und eine ungünstige Frequenzzuteilung durch die Landesmedienanstalt. Allein die UKW-Frequenz verursachte monatlich rund 10.000 Euro Betriebskosten.

Obwohl der Sender zuletzt etwa 7.000 Hörer täglich erreichte, sei der Betrieb wirtschaftlich nicht mehr tragfähig gewesen.

Vom Lokalradio zur stillen Frequenz

Extra-Radio war seit den 1990er-Jahren ein fester Bestandteil der oberfränkischen Radiolandschaft. Besonders im Raum Hof bot der Sender lokale Berichterstattung, Musik und Service zuletzt jedoch nur noch stark eingeschränkt. Nach dem Sendestopp sollten lediglich Musikstreams ohne Moderation oder Redaktion weiterlaufen. Mehrere Mitarbeiter verloren ihre Stellen.

Mit der Insolvenz endet nun nicht nur ein Kapitel Radiogeschichte, sondern auch ein Stück lokaler Medienvielfalt in Oberfranken. Viele Hörerinnen und Hörer reagierten in sozialen Medien enttäuscht auf das endgültige Aus.

Fazit: Ein Symbol für den Wandel im Lokaljournalismus

Der Fall Extra-Radio zeigt exemplarisch, wie stark Kostendruck, Frequenzpolitik und Medienwandel lokale Sender treffen können. Während Streamingplattformen und Online-Audioformate boomen, geraten traditionelle Radiomodelle zunehmend unter Druck.

Ob neue digitale Konzepte künftig solche Sender retten können, bleibt fraglich doch klar ist: Der Abschied von Extra-Radio markiert das Ende einer Ära.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen

Was ist mit Extra-Radio Hof passiert?
Der Lokalsender aus Hof hat am 15. Oktober 2025 Insolvenz angemeldet. Der Sendebetrieb wurde bereits im September eingestellt.

Warum musste Extra-Radio Insolvenz anmelden?
Die Rücklagen reichten nicht aus, um laufende Kosten nach dem Sendestopp zu decken. Besonders hohe technische Kosten und geringe Einnahmen führten zum Aus.

Wird das Webradio weiterlaufen?
Nein, voraussichtlich nicht. Das Webradio gehört zur Insolvenzmasse und wird höchstwahrscheinlich ebenfalls eingestellt.

Wie viele Hörer hatte Extra-Radio zuletzt?
Laut Betreiberangaben rund 7.000 Hörer pro Tag – zu wenig, um wirtschaftlich rentabel zu senden.

Wann tagt die Gläubigerversammlung?
Im Januar 2026 ist eine Versammlung geplant, bei der über das weitere Vorgehen entschieden wird.

Quellen:

  • Frankenpost, Ausgabe vom 20.10.2025

  • Amtsgericht Hof, Eröffnungsbeschluss Insolvenzverfahren 15.10.2025

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