Wadephul gestrandet, Regierungsflieger kaputt

Wadephul gestrandet, Regierungsflieger kaputt
Systembild: Wadephul muss wegen Defekt am Regierungsflieger auf Linie umsteigen © Presse.Online

Regierungsflieger defekt: Außenminister Wadephul muss Linienflug nehmen

Wieder Panne bei der Flugbereitschaft

Erneut hat ein Defekt an einem Regierungsflugzeug für Ärger gesorgt. Außenminister Johann Wadephul (CDU) musste seine geplante Reise zum EU-Lateinamerika-Gipfel in Kolumbien kurzfristig umplanen. Der für Freitagabend vorgesehene Airbus A350 der Bundeswehr-Flugbereitschaft blieb am Boden wegen eines technischen Defekts, wie das Auswärtige Amt bestätigte.

Außenminister auf Linienflug nach Kolumbien

Wadephul, der Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) beim Treffen in Santa Marta vertreten soll, reist nun mit einer Linienmaschine. Nach Angaben seines Ministeriums soll er am Sonntag mit der Flugbereitschaft von Kolumbien aus weiter nach Bolivien fliegen, um dort Gespräche mit der neugewählten Regierung zu führen.

Auch der weitere Reiseplan bleibt ambitioniert: Am Dienstag und Mittwoch will der Außenminister im kanadischen Ontario am G7-Treffen der Außenminister wirtschaftsstarker Demokratien teilnehmen.

Flugbereitschaft in der Kritik

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr steht seit Jahren wegen häufiger technischer Probleme unter Beobachtung. Insbesondere Annalenas Baerbocks Zeit im Auswärtigen Amt war von Flugpannen geprägt. Besonders in Erinnerung blieb der gescheiterte Flug im August 2023, als sich die Landeklappen eines Airbus A340 nach dem Start in Abu Dhabi nicht einklappen ließen. Nach mehreren Fehlversuchen musste die damalige Außenministerin ihre Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi abbrechen und später mit einem Linienflug nach Deutschland zurückkehren.

Solche Vorfälle werfen erneut Fragen auf: Wie zuverlässig ist die Flugbereitschaft der Bundeswehr? Immer wieder kommt es zu Verzögerungen, Ersatzmaschinen oder ausgefallenen Reisen. Für einen Minister, der Deutschland international vertreten soll, ist das nicht nur organisatorisch, sondern auch diplomatisch ein Problem.

Regierung prüft Ersatz und Wartungsabläufe

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen arbeitet die Bundeswehr daran, die Flottenmodernisierung weiter voranzutreiben. Die älteren A340-Modelle wurden inzwischen ausgemustert, die neuen A350-Maschinen sollen eigentlich mehr Zuverlässigkeit bieten. Dass nun ausgerechnet ein solches Modell ausfällt, dürfte die Diskussion über Wartungsstandards und technische Reservekapazitäten neu entfachen.

Das Verteidigungsministerium äußerte sich bislang nicht zu den Ursachen des Defekts. Beobachter fordern jedoch, die Flugbereitschaft müsse endlich „verlässlich einsatzbereit“ werden – insbesondere für Vertreter der Bundesregierung auf internationalen Missionen.

Symbolische Wirkung

Die Panne kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Deutschland seine außenpolitische Präsenz in Lateinamerika und Nordamerika ausbauen will. Ein ausgefallener Regierungsflieger mag technisch erklärbar sein politisch wirkt er dennoch symbolisch: Ein Land mit globalem Führungsanspruch braucht auch verlässliche Mittel, um diesen wahrzunehmen.

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FAQ

Was ist passiert?
Außenminister Johann Wadephul konnte wegen eines technischen Defekts am Regierungsflieger nicht nach Kolumbien reisen und musste kurzfristig auf einen Linienflug ausweichen.

Welche Maschine war betroffen?
Ein Airbus A350 der Flugbereitschaft der Bundeswehr, der eigentlich von Hamburg starten sollte.

Wohin sollte die Reise gehen?
Zum EU-Lateinamerika-Gipfel in Santa Marta, Kolumbien. Anschließend sind Termine in Bolivien und Kanada geplant.

Sind solche Pannen häufig?
Ja. Schon unter Baerbock kam es mehrfach zu technischen Ausfällen bei Regierungsmaschinen, insbesondere 2023 auf dem Weg nach Australien.

Wie reagiert die Bundesregierung?
Das Verteidigungsministerium prüft die Ursachen. Die Modernisierung der Regierungsflotte läuft, doch offenbar bestehen weiterhin technische Schwachstellen.

Quellen

  • Mitteilung des Auswärtigen Amtes, 8. November 2025

  • Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa), 8. November 2025

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