China verschweigt massive Goldkäufe?
China Goldkäufe: Zweifel an Pekings offiziellen Angaben wachsen
China gibt für dieses Jahr nur geringe Goldkäufe an doch neue Analysen zeigen, dass die tatsächlichen Mengen deutlich höher sein könnten. Für die globalen Märkte ist das von enormer Bedeutung.
Warum Experten Chinas Goldkäufe anzweifeln
Offiziell hat China zwischen Juni und August lediglich sechs Tonnen Gold erworben. Doch zahlreiche Marktexperten halten diese Zahl für unrealistisch niedrig. Nach Angaben der Financial Times (FT) geht die französische Bank Société Générale davon aus, dass China allein in diesem Jahr rund 250 Tonnen Gold gekauft hat etwa ein Drittel der gesamten weltweiten Nachfrage.
Zentralbanken können ihre Goldkäufe dem Internationalen Währungsfonds melden, sind dazu jedoch nicht verpflichtet. Laut Daten des World Gold Council wurde im vergangenen Quartal nur ein Drittel der Käufe weltweit offiziell gemeldet. Das erschwert die Transparenz zusätzlich.
Markteffekte: Wie verdeckte Käufe den Goldpreis treiben
Nach Angaben der FT hat die Nachfrage von Zentralbanken insbesondere aus China wesentlich dazu beigetragen, dass der Goldpreis zuletzt auf einem Rekordhoch lag.
Der Preis kletterte bis auf 4.080,44 US-Dollar pro Feinunze, während der Tiefststand im vergangenen Jahr bei 2.554,74 Dollar lag.
Ein Analyst der Société Générale, Michael Haigh, erklärt:
„Das Besondere an Gold ist, dass Zu- und Abflüsse der Zentralbanken enorme Auswirkungen haben. Ohne Klarheit wird der Markt volatiler.“
Wenn große Verkäufe öffentlich bekannt werden, sinkt der Preis daher könnte Intransparenz ein strategisches Instrument sein.
Dollarabkehr: Politische Motive hinter Chinas Goldstrategie
Ein weiterer Grund für die Verschleierung könnte politischer Natur sein:
Wer Gold kauft, reduziert seine Dollarabhängigkeit.
Und das könnte nach Einschätzung von Analysten Konflikte mit den USA und Präsident Donald Trump verschärfen.
Jeff Currie, Chief Strategy Officer der Investmentfirma Carlyle, sagt:
„China kauft Gold als Teil seiner Strategie zur Abkehr vom Dollar.“
Da Goldtransfers im Gegensatz zu Öl nicht per Satellit verfolgt werden können, sind verdeckte Käufe leicht möglich.
Wie groß sind Chinas tatsächliche Goldreserven?
Analysten halten die offiziellen Angaben Pekings für massiv untertrieben.
Die offiziellen Daten sprechen von 25 Tonnen Käufen in diesem Jahr.
Doch eine Untersuchung der Société Générale, basierend auf Handelsdaten der Londoner Goldbörse, kommt zu einem deutlich anderen Ergebnis:
Das staatliche chinesische Devisenamt SAFE soll zehnmal mehr Goldbarren erworben haben als gemeldet.
Bruce Ikemizu, Direktor des Japanischen Edelmetallverbands, schätzt Chinas Reserven sogar auf rund 5.000 Tonnen doppelt so viel wie offiziell angegeben.
Darüber hinaus hat das Beratungsunternehmen Plenum Research aus Peking eine „Lücke“ von über 1.300 Tonnen pro Jahr berechnet, die nur durch nicht gemeldete Goldkäufe erklärt werden kann.
Geopolitische Dimension: China bietet Goldlagerung für andere Staaten an
Neben eigenen Käufen bietet China inzwischen auch Schwellenländern die Lagerung von Goldreserven an. Kambodscha hat dieses Angebot bereits angenommen. Andere Staaten darunter Indien und Serbien holen ihre Goldbestände hingegen zurück ins eigene Land.
Die chinesischen Behörden äußerten sich auf Anfrage der Financial Times nicht zu Umfang und Strategie der staatlichen Goldkäufe.
Fazit
Chinas tatsächliche Goldkäufe bleiben im Dunkeln doch die Indizien sprechen für deutlich größere Bestände als offiziell angegeben. Für die globalen Märkte, den Dollar und geopolitische Machtverschiebungen ist das hochrelevant. Analysten rechnen damit, dass Peking seine Edelmetallstrategie 2026 weiter intensivieren wird.
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FAQ
Kauft China heimlich Gold?
Mehrere Analysen deuten darauf hin, dass China deutlich größere Mengen erwirbt als offiziell gemeldet.
Warum meldet China seine Goldkäufe nicht?
Mögliche Gründe sind Marktstabilität, Preisstrategie und geopolitische Interessen insbesondere die Abkehr vom US-Dollar.
Wie hoch könnten Chinas Goldreserven wirklich sein?
Schätzungen reichen von 4.000 bis 5.000 Tonnen und damit deutlich über den offiziellen Angaben.
Warum beeinflusst China den Goldpreis?
Große, heimliche Käufe reduzieren das Angebot und treiben den Preis nach oben, was global spürbare Effekte hat.
Quellen
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Financial Times
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World Gold Council