Polarfront bringt Schnee nach Deutschland
Polarfront bringt Wintereinbruch nach Deutschland Schnee, Frost und Lake-Effect ab Montag
Deutschland steht vor einem abrupten Wetterumschwung: Ab Sonntagabend zieht eine Polarfront aus Skandinavien über das Land und beendet die ungewöhnlich milden Novembertage. Die Prognosen des DWD deuten auf Schnee, Frost und regional heftige Schauer hin inklusive seltenem Lake-Effect-Schnee im Norden.
Frühlingswärme im November ein kurzer Moment
Noch am Donnerstag wurden in Deutschland 22,3 Grad gemessen Werte, die sonst an den April erinnern. Besonders im Süden zeigte sich die Sonne, begleitet von Saharastaub und intensiven Sonnenuntergängen. Meteorologisch war sogar sogenannter Blutregen möglich, wenn Niederschläge den Staub wieder austragen.
Doch: Dieser kurze Ausflug in den Frühling endet schneller, als vielen lieb ist.
Kaltluft aus Skandinavien erreicht Deutschland
Am späten Sonntagabend (16. November) setzt sich kalte Luft aus Skandinavien in Bewegung. Sie breitet sich rasch südostwärts aus und erfasst am Montag (17. November) ganz Deutschland bis hin zu den Alpen.
Kräftiger Niederschlag im Süden
Südlich der Linie Saarland–Berlin kommt es zu länger anhaltenden Regen- und Schneefällen.
-
Schneefallgrenze: ca. 1.000 Meter
-
In höheren Lagen: erste Schneedecke möglich
Der DWD rechnet mit spürbarer Abkühlung im gesamten Land.
Lake-Effect-Schnee im Norden ein seltenes Phänomen
Am Dienstag (18. November) verlagert sich der Schwerpunkt des Wettergeschehens in den Norden. Dort strömt Kaltluft über die vergleichsweise warmen Nord- und Ostseegewässer perfekte Bedingungen für Lake Effect Snow.
Der DWD beschreibt das Phänomen als „flächenmäßig eng begrenzte, teils heftige Schneeschauer“, die nur wenige Kilometer breit sein können. Heißt:
Ein Ort versinkt im Schnee, der Nachbarort bleibt nahezu trocken.
Temperaturen am Dienstag: 3 bis 8 Grad, teils Schneeregen und Graupel bis ins Binnenland.
Frost breitet sich aus Wintereinzug ab Donnerstag
Im Süden beruhigt sich das Wetter zunächst, doch in den Nächten zu Mittwoch sinken die Temperaturen dort auf bis zu 3 Grad.
Am Donnerstag (20. November) folgt der nächste Schub Winterluft:
-
großflächig Regen
-
ab 600–800 m Schneefall
-
Tageshöchstwerte: 1 bis 7 Grad
In der Nacht zu Freitag (21. November) bleibt es nasskalt, im Bergland drohen weitere Schneefälle.
Wie viel Schnee kommt wirklich? Prognosen im Vergleich
Einige Medien berichten von „20 Zentimetern flächendeckendem Schnee“. Meteorologe Dominik Jung (wetter.net) widerspricht:
„Das ist maßlos übertrieben.“
Die Modelle zeigen dagegen ein differenziertes Bild:
GFS (USA) 21. November
-
Westen: bis 10 cm Neuschnee
-
Alpen: 40–50 cm möglich
-
Osten: bis 1 cm Schneedecke
-
Mitteldeutschland: 5–10 cm möglich
ECMWF (Europa) 22. November
-
landesweite Minusgrade
-
8–10 Grad kälter als für Ende November üblich
Schneefall könnte bereits ab 18. November großflächig einsetzen – beginnend in den Alpen.
Fazit
Deutschland steht vor einer markanten Wetterwende: Schneeschauer, Frost, regionale Wintergefahren und ein seltenes Lake-Effect-Ereignis im Norden. Auch wenn keine flächendeckende Schneedecke zu erwarten ist, sollten sich Menschen im Straßenverkehr und in höheren Lagen auf winterliche Bedingungen einstellen.
🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.
FAQ
Kommt es wirklich zu starkem Schneefall?
Laut DWD und Meteorologe Dominik Jung sind extrem hohe Schneemengen eher unwahrscheinlich. Moderate Schneefälle sind jedoch regional möglich.
Was ist Lake Effect Snow?
Ein meteorologisches Phänomen, das entsteht, wenn kalte Luft über warmes Wasser zieht und dadurch heftige, lokale Schneeschauer auslöst.
Gibt es eine flächendeckende Schneedecke?
Nein, laut DWD ist eine bundesweite Einwinterung bis ins Flachland nicht zu erwarten.
Wann wird es richtig winterlich?
Vom 18. bis 22. November mit Schnee in höheren Lagen, Frost und Temperaturen deutlich unter dem langjährigen Mittel.
Quellen
– Deutscher Wetterdienst (DWD)
– ECMWF, GFS, wetter.net-Prognosen