Drohnen treffen russischen Ölhafen Export stoppt
Ukrainischer Drohnenangriff: Schaden am Ölhafen Noworossijsk sorgt für Preisauftrieb
Ukrainische Drohnen und Raketen haben den russischen Hafen Noworossijsk am Schwarzen Meer getroffen und wichtige Ölanlagen beschädigt. Die Folge: zeitweise gestoppte Auslieferungen und spürbare Auswirkungen auf den globalen Energiemarkt.
Hintergrund: Warum der Hafen so entscheidend ist
Der Hafen Noworossijsk in der Region Krasnodar ist einer der wichtigsten Exportpunkte für russisches und kasachisches Rohöl. Nach Angaben von Reuters laufen dort täglich rund 2,2 Millionen Barrel durch etwa zwei Prozent der weltweiten Ölversorgung.
Laut informierten Kreisen traf der Angriff vor allem die Anlegeplätze Berth 1 und Berth 1A am Terminal Sheskharis. Die beschädigten Docks dienen Tankern mit 40.000 bis 140.000 Tonnen Kapazität und gehören zu den am stärksten frequentierten im gesamten Schwarzmeerraum.
Seit Sommer intensiviert die Ukraine ihre Angriffe auf russische Ölhäfen, Raffinerien und Treibstofflager, um die militärische Nachschubstruktur und Russlands Einnahmebasis aus dem Energiesektor zu schwächen.
Schäden am Terminal Sheskharis: Was bekannt ist
Insider berichten, dass die Explosionen erhebliche Sachschäden verursacht haben:
-
Zerstörte oder beschädigte Löschanlagen
-
Beschädigungen an zwei Öltanker-Liegeplätzen
-
Ein beschädigtes Schiff im Dock
-
Ein getroffenes Öldepot
-
Defekte Infrastruktur wie Kräne und Container
Verletzte wurden laut russischen Angaben nicht registriert.
Die russische Pipeline-Monopolgesellschaft Transneft musste den Zulauf zum Hafen kurzzeitig stoppen. Auch das Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) unterbrach seine Ladungen aus Kasachstan temporär.
Globale Auswirkungen: Ölpreis steigt direkt
Bereits Stunden nach dem Angriff reagierten die Märkte sensibel. Wie Reuters berichtet, stieg der Ölpreis um rund zwei Prozent, da Händler um die kurzfristige Stabilität russischer Lieferungen fürchteten.
Russland exportierte laut Reuters allein im Oktober über Noworossijsk:
-
3,22 Mio. Tonnen Rohöl (≈ 761.000 Barrel/Tag)
-
1,794 Mio. Tonnen Ölprodukte
Von Januar bis Oktober beliefen sich die Exporte auf:
-
24,716 Mio. Tonnen Rohöl
-
16,783 Mio. Tonnen Ölprodukte
Damit zählt der Hafen zu den kritischsten Energie-Drehkreuzen Eurasiens.
Strategische Bedeutung: Warum die Ukraine diese Ziele angreift
Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte wurden parallel eine Raffinerie in der Region Saratow und ein Kraftstofflager in Engels attackiert. Ziel sei es, so das Militär, „Russlands Fähigkeit zur Kriegsführung zu beeinträchtigen“.
Die Strategie dahinter:
-
Treibstoff- und Ölversorgung der russischen Armee schwächen
-
Russlands Einnahmen aus Öl- und Gasexporten reduzieren
-
Logistische Engpässe erzwingen, die militärisch schwer auszugleichen sind
Energie ist eine der letzten großen Einnahmequellen des Kreml deshalb treffen solche Angriffe besonders empfindlich.
Ausblick: Wie gefährlich bleibt die Lage?
Experten sehen ein steigendes Risiko weiterer Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur. Für den globalen Markt bedeutet das: anhaltende Unsicherheit und möglicherweise volatilere Ölpreise.
Fazit
Der ukrainische Angriff auf den Ölhafen Noworossijsk zeigt erneut, wie sehr der Krieg über die Region hinauswirkt. Schon wenige Stunden Unterbrechung reichen, um den weltweiten Energiemarkt zu bewegen und Russland wirtschaftlich unter Druck zu setzen.
🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.
FAQ
Wie groß ist die Bedeutung von Noworossijsk für den Ölmarkt?
Der Hafen wickelt rund 2 % der weltweiten Ölversorgung ab und zählt zu Russlands wichtigsten Exportknoten.
Hat der Angriff langfristige Folgen?
Kurzfristig kam es zu Unterbrechungen. Wie lange die Reparaturen dauern, ist offen. Weitere ukrainische Angriffe könnten die Lage erneut verschärfen.
Warum greift die Ukraine russische Ölanlagen an?
Ziel ist es, die militärische Versorgung Russlands zu schwächen und wirtschaftlichen Druck zu erzeugen.
Gab es Verletzte?
Nach offiziellen russischen Angaben nicht – bestätigt ist dies jedoch nur über staatliche Stellen.
Quellen:
-
Reuters: Berichte zu Schäden, Exportmengen und Marktreaktionen
-
Ambrey: Einschätzungen zu maritimen Schäden