Rundfunkbeitrag soll 2027 weniger stark steigen

Rundfunkbeitrag soll 2027 weniger stark steigen
Der Rundfunkbeitrag soll 2027 nur leicht steigen © Presse.Online

Rundfunkbeitrag 2027: KEF überrascht mit niedrigerer Erhöhung als erwartet

Die KEF plant offenbar eine geringere Erhöhung des Rundfunkbeitrags ab 2027 als zunächst erwartet. Die Empfehlung der Kommission könnte die angespannte Debatte um die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks neu ordnen.

KEF reduziert Beitragsempfehlung nur 28 Cent mehr

Der Rundfunkbeitrag soll nach übereinstimmenden Medienberichten zum 1. Januar 2027 um 28 Cent auf 18,64 Euro pro Monat steigen. Damit fällt die Erhöhung deutlich niedriger aus als die zuvor diskutierten 18,94 Euro. Aktuell liegt der Beitrag bei 18,36 Euro.

Die Empfehlung stammt aus dem Entwurf des neuen KEF-Berichts, der im Februar veröffentlicht werden soll. Zuvor finden im Dezember noch Anhörungen statt Änderungen gelten allerdings als unwahrscheinlich.

Warum die Erhöhung geringer ausfällt

Die KEF begründet die Reduktion laut Berichten mit mehreren Faktoren:

Mehr Haushalte zahlen

Die Kommission habe Mehrerträge festgestellt, weil mehr Haushalte den Rundfunkbeitrag entrichten. Dies erhöhe die Einnahmenbasis der Sender.

Höhere Finanz- und Zinseinnahmen

Zudem hätten ARD, ZDF und Deutschlandradio höhere Finanzerträge erzielt als prognostiziert ein Effekt steigender Zinsen.

Geringere Ausgaben aufgrund unsicherer Lage

Wegen der politisch unklaren Lage rund um die Beitragserhöhung hätten die Sender ihre Ausgaben zurückgefahren, was den Finanzbedarf mindere.

Politische Hintergründe: Reformen laufen Wirkung erst ab 2029

Zum 1. Dezember ist eine umfassende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Kraft getreten. Sie sieht unter anderem vor:

  • Reduktion der Hörfunkprogramme von 70 auf 53,

  • Zusammenlegung von Spartenfernsehsendern,

  • effizientere Strukturen und neue gemeinsame Standards.

Laut KEF-Berichtsentwurf entfalten diese Maßnahmen jedoch erst ab 2029 spürbare finanzielle Effekte.

Warum die Länder diesmal nicht komplett zustimmen müssen

Bisher mussten alle Bundesländer einer Beitragserhöhung zustimmen. Ende 2024 verständigten sich die Länder jedoch auf ein neues Verfahren:
Ab 2027 ersetzt ein Widerspruchsmechanismus die bisherige Einstimmigkeit.

Damit tritt eine Erhöhung künftig automatisch in Kraft, wenn nicht aktiv widersprochen wird. Die Reform soll das Verfahren entpolitisieren und Blockaden wie 2024 verhindern.

Rechtliche Lage bleibt angespannt

2024 war eine Beitragserhöhung bereits gescheitert, weil nicht alle Bundesländer zustimmten. ARD und ZDF legten daraufhin Verfassungsbeschwerde ein das Bundesverfassungsgericht hat noch nicht entschieden. Bereits 2021 hatte Karlsruhe eine Erhöhung durchgesetzt, weil einzelne Länder sie blockiert hatten.

Das Urteil könnte maßgeblich bestimmen, wie verbindlich künftige KEF-Empfehlungen rechtlich zu beurteilen sind.

Fazit

Die Empfehlung der KEF deutet auf eine moderatere Belastung für Beitragszahler hin doch die politische Auseinandersetzung um den Rundfunkbeitrag geht weiter. Wie hoch der Beitrag am Ende wirklich ausfällt, entscheiden die Länder im kommenden Jahr.

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FAQ

Warum soll der Rundfunkbeitrag 2027 steigen?

Die KEF prüft den Finanzbedarf der Sender und empfiehlt Anpassungen. Laut aktuellem Entwurf sind Mehraufwendungen erforderlich.

Wie stark fällt die Erhöhung aus?

Statt der erwarteten 58 Cent sollen es nach Medienberichten nur 28 Cent pro Monat sein.

Wer entscheidet endgültig über die Beitragshöhe?

Die Ministerpräsidentenkonferenz und anschließend die Landtage. Ab 2027 gilt ein neues Widerspruchsverfahren.

Warum gibt es Mehreinnahmen?

Mehr Haushalte zahlen den Beitrag, zusätzlich erzielten die Sender höhere Finanz- und Zinseinnahmen.

Wann wirkt die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?

Laut KEF frühestens ab 2029.

Quellenangaben:

  • Medieninsider (Berichterstattung zur KEF-Empfehlung)

  • DWDL (Analyse des KEF-Berichtsentwurfs)

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