Duderstadt: Weihnachtsmarkt vorsorglich geräumt

Duderstadt: Weihnachtsmarkt vorsorglich geräumt
Systembild: Polizei räumt Weihnachtsmarkt in Duderstadt © Presse.Online

Weihnachtsmarkt in Duderstadt geräumt: Polizei reagiert auf möglichen Waffenhinweis

Wegen eines Hinweises auf einen Mann mit einer möglichen Langwaffe hat die Polizei am Abend den Weihnachtsmarkt im südniedersächsischen Duderstadt geräumt. Rund 120 Besucher mussten das Gelände verlassen, die Maßnahmen verliefen nach Polizeiangaben ruhig und geordnet.

Polizeieinsatz nach Zeugenhinweisen

Auslöser des Einsatzes waren mehrere Zeugenaussagen, wonach am frühen Abend ein Mann mit einer sogenannten Langwaffe auf dem Weihnachtsmarkt gesehen worden sein soll. Unter Langwaffen verstehen Sicherheitsbehörden Feuerwaffen mit längerem Lauf und größerer Reichweite als Kurzwaffen.

Die Polizei leitete nach eigenen Angaben umgehend Fahndungsmaßnahmen ein, konnte den beschriebenen Verdächtigen jedoch nicht antreffen. Der Mann wurde auf ein Alter zwischen 17 und 20 Jahren geschätzt. Ob es sich bei dem beobachteten Gegenstand tatsächlich um eine scharfe Schusswaffe handelte, blieb zunächst offen.

„Die bisherigen polizeilichen Maßnahmen führten nicht zur Ermittlung einer konkreten Gefahr“, erklärte Marco Hansmann, Leiter der Polizeiinspektion Göttingen. Die Zeugenbefragungen hätten keine eindeutige Klärung ergeben, ob eine echte Langwaffe oder lediglich eine sogenannte Anscheinswaffe mitgeführt wurde.

Räumung am Abend, Hubschrauber im Einsatz

Gegen 20.30 Uhr entschied sich die Polizei aus Vorsichtsgründen zur Räumung des Marktes. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich nach Behördenangaben noch etwa 120 Menschen auf dem Gelände. Mehrere Streifenwagen sperrten die Zufahrtswege, zusätzlich unterstützte ein Polizei-Hubschrauber die Lageüberwachung aus der Luft.

Nach Angaben der Einsatzkräfte verlief die Räumung ohne Zwischenfälle. Besucherinnen und Besucher folgten den Anweisungen, Panik habe es nicht gegeben. Die Stadt Duderstadt äußerte sich zunächst nicht öffentlich zu möglichen Auswirkungen auf weitere Veranstaltungen.

Einordnung: Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen

Der Vorfall reiht sich in eine Serie von sicherheitsrelevanten Einsätzen ein, bei denen Behörden in Deutschland zunehmend auf Hinweise aus der Bevölkerung reagieren. Gerade Weihnachtsmärkte gelten aufgrund ihres offenen Charakters und der hohen Besucherzahlen als besonders sensible Orte.

Aus polizeilicher Sicht steht dabei das Vorsorgeprinzip im Vordergrund. Auch wenn sich ein Hinweis später nicht erhärtet, wird im Zweifel eingegriffen, um Risiken für Besucher zu minimieren. Gleichzeitig betonen Sicherheitsbehörden regelmäßig die Bedeutung von Augenmaß, um unbegründete Verunsicherung zu vermeiden.

Die Polizei wies ausdrücklich darauf hin, dass sich im Fall Duderstadt keine Gerüchte über Bombendrohungen oder andere konkrete Gefahren bestätigt hätten. Spekulationen, insbesondere in sozialen Netzwerken, erschwerten die Arbeit der Einsatzkräfte, so Hansmann.

Verstärkte Präsenz und laufende Ermittlungen

Unabhängig vom Ausgang der ersten Maßnahmen kündigte die Polizei an, die Präsenz in Duderstadt in den kommenden Tagen vorsorglich zu erhöhen. Die Ermittlungen zur Identität der verdächtigen Person und zu den Hintergründen des Vorfalls dauern an.

Für Anwohner und Besucher bedeutet dies vor allem eine sichtbare Sicherheitslage, ohne dass derzeit Einschränkungen für den öffentlichen Raum angekündigt wurden. Ob der Weihnachtsmarkt regulär fortgesetzt wird, lag zunächst in der Entscheidung der Veranstalter und der örtlichen Behörden.

Fazit und Ausblick

Die Räumung des Weihnachtsmarkts in Duderstadt zeigt, wie sensibel Sicherheitsbehörden auf mögliche Gefahrenhinweise reagieren auch dann, wenn sich diese später nicht bestätigen. Für Besucher bleibt die Erkenntnis, dass Vorsicht und Prävention derzeit Vorrang haben, während Ermittlungen und Sicherheitskonzepte weiter überprüft werden.

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FAQ

Warum wurde der Weihnachtsmarkt in Duderstadt geräumt?
Mehrere Zeugen meldeten einen Mann mit einer möglichen Langwaffe. Die Polizei entschied sich aus Vorsichtsgründen zur Räumung.

Gab es eine bestätigte Gefahr für Besucher?
Nach Angaben der Polizei wurde keine konkrete Gefahr festgestellt.

Wurde der Verdächtige gefunden?
Nein, trotz sofort eingeleiteter Fahndung konnte die beschriebene Person nicht angetroffen werden.

Was ist eine Anscheinswaffe?
Dabei handelt es sich um Gegenstände, die echten Waffen täuschend ähnlich sehen, aber keine scharfen Schusswaffen sind.

Wie geht es jetzt weiter?
Die Polizei erhöht vorsorglich die Präsenz vor Ort und führt die Ermittlungen fort.

Quellenangaben

  • Polizeiinspektion Göttingen, offizielle Presseinformationen

  • Deutsche Presse-Agentur (dpa), Lageberichte und Behördenangaben

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