BMW läutet 2026 eine neue Modellära ein
BMW startet radikale Modelloffensive: Was die „Neue Klasse“ ab 2026 bringt
BMW bereitet einen der tiefgreifendsten Umbrüche seiner Unternehmensgeschichte vor. Ab 2026 will der Münchner Autobauer Technik, Design und Modellpalette zugleich neu ausrichten mit erheblichen Folgen für Markt, Wettbewerb und Beschäftigte.
Eine neue Ära für BMW
BMW macht ernst mit dem Neustart. Vorstandschef Oliver Zipse hat angekündigt, dass der Konzern ab 2026 mehr als 40 neue oder grundlegend überarbeitete Modelle auf den Markt bringen will. Der Auftakt erfolgt mit dem iX3, dem ersten Serienfahrzeug der sogenannten „Neuen Klasse“.
Der Begriff steht nicht für ein einzelnes Modell, sondern für eine umfassende technische und gestalterische Neuausrichtung. Herzstück ist eine neue Elektroplattform mit 800-Volt-Architektur, die deutlich kürzere Ladezeiten ermöglichen soll. Hinzu kommt eine zonale Steuerungsarchitektur mit leistungsstarken Rechnern intern als „Superbrains“ bezeichnet sowie das neue Infotainmentsystem iDrive X mit Panoramic Display.
Auch optisch schlägt BMW einen neuen Kurs ein: klarere Linien, reduzierte Flächen und eine Designsprache, die stärker auf Funktionalität als auf Effekte setzt. Nicht alle neuen Modelle basieren dabei vollständig auf der neuen Plattform. Viele Baureihen übernehmen einzelne Technik- und Designbausteine, bleiben aber auf bestehenden Architekturen. BMW will so flexibel bleiben und alle Segmente gleichzeitig bedienen.
Diese Modelle kommen 2026
Den Anfang macht der BMW iX3. Der vollelektrische Mittelklasse-SUV wurde im Herbst 2025 vorgestellt und soll ab März 2026 ausgeliefert werden. BMW verspricht bis zu 805 Kilometer Reichweite und Ladeleistungen von bis zu 400 kW. Der Einstiegspreis liegt bei rund 60.000 Euro.
Parallel arbeitet BMW an einer Coupé-Variante, die als iX4 gehandelt wird. Offiziell bestätigt ist das Modell noch nicht, Erlkönigbilder deuten jedoch auf eine Premiere im Jahr 2026 hin.
Ebenfalls für Ende 2026 erwartet wird die nächste Generation des BMW 3er. Sie übernimmt zentrale Elemente der „Neuen Klasse“, setzt aber weiterhin auf ein breites Antriebsspektrum von Benzin- und Dieselmotoren bis zu Plug-in-Hybriden. Die rein elektrische Variante wird als i3 angeboten und teilt sich die technische Basis mit dem iX3.
Auch die großen SUVs stehen vor einem Neustart: Der X5 erhält 2026 ein umfassendes Update, ergänzt um eine vollelektrische Version als iX5. Zusätzlich plant BMW für 2028 einen Wasserstoffantrieb. X1 und X2 werden stärker überarbeitet als bei üblichen Facelifts, inklusive neuer Infotainment-Architektur für die elektrischen Ableger iX1 und iX2.
Hinzu kommen Modellpflegen für 5er/i5 sowie 7er/i7. Zudem gehen die Designstudien Skytop und Speedtop 2026 als limitierte Kleinserien in Produktion.

Wirtschaftliche Lage und Einordnung
Die Offensive fällt in wirtschaftlich schwierige Zeiten. Auch BMW leidet unter schwächerer Nachfrage in China und steigenden Zöllen. Gleichzeitig konnte der Konzern im dritten Quartal 2025 seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr steigern allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau. Branchenanalysten sehen BMW dennoch robuster aufgestellt als viele Wettbewerber, da der Konzern bewusst auf Technologieoffenheit setzt.
Während einige Hersteller konsequent auf reine Elektrostrategien setzen, hält BMW parallel an Verbrennern, Hybriden und alternativen Antrieben fest. Befürworter sehen darin Risikostreuung, Kritiker warnen vor zu hoher Komplexität.
Analyse: Warum diese Offensive jetzt entscheidend ist
Die nächsten Jahre gelten als Schlüsselphase für die europäische Autoindustrie. Technologische Umbrüche, geopolitische Risiken und ein verschärfter Wettbewerb aus China setzen die Hersteller unter Druck. BMW versucht, mit der „Neuen Klasse“ Skaleneffekte zu nutzen und zugleich flexibel zu bleiben.
Für Kunden bedeutet das: mehr Auswahl, schnellere Ladezeiten und digitale Funktionen auf neuem Niveau. Für den Standort Deutschland steht viel auf dem Spiel Investitionen, Arbeitsplätze und technologische Souveränität hängen davon ab, ob die Strategie aufgeht.
Ausblick
Ab 2027 plant BMW den nächsten großen Schritt: den ersten vollelektrischen M3 mit vier Elektromotoren. Darüber hinaus sind Hochleistungsmodelle mit deutlich über 1.000 PS im Gespräch, ein Marktstart gilt jedoch frühestens ab 2028 als realistisch. Klar ist: BMW setzt alles daran, den Wandel aktiv zu gestalten nicht ihm hinterherzufahren.
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Was bedeutet die „Neue Klasse“ bei BMW?
Sie steht für eine neue technische und gestalterische Plattform mit Fokus auf Elektromobilität, Software und Effizienz.
Welches Modell startet die Offensive?
Der BMW iX3 ist das erste Serienmodell der „Neuen Klasse“ und kommt 2026 auf den Markt.
Bleiben Verbrenner bei BMW erhalten?
Ja. BMW setzt weiterhin auf Benziner, Diesel, Hybrid- und alternative Antriebe parallel zur Elektromobilität.
Wann kommt der elektrische M3?
Der Marktstart ist für 2027 geplant, eine Vorstellung könnte bereits Ende 2026 erfolgen.
Warum ist die Modelloffensive wirtschaftlich wichtig?
Sie soll BMW im internationalen Wettbewerb stärken und langfristig Arbeitsplätze sowie Investitionen sichern.
Quellen:
-
BMW AG
Offizielle Unternehmensmitteilungen, Produktankündigungen und Investoreninformationen (2024–2025) -
Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender BMW AG
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