EU droht Trump mit Handels-Nuklearoption

EU droht Trump mit Handels-Nuklearoption
Systembild: Die EU droht Trump jetzt mit der „Nuklearoption“ im Zollstreit! © Presse Online GmbH

Zollstreit mit Trump eskaliert: EU droht mit Milliarden-Gegenzöllen

Frist läuft ab und die Nerven liegen blank

Am 1. August endet die letzte Frist im Zollstreit zwischen der EU und Donald Trump. Und es steht viel auf dem Spiel: 72 Milliarden Euro US-Waren könnten bald mit europäischen Gegenzöllen belegt werden. Doch Brüssel denkt erstmals weiter und zieht ein bisher nie eingesetztes Instrument in Betracht: das sogenannte Anti-Coercion-Instrument (ACI). Es droht der Ausschluss US-amerikanischer Firmen von öffentlichen Aufträgen in Europa. Ein Tabubruch mit Ansage?

Zollstreit mit Trump: Eskalation statt Einigung?

Die Fronten zwischen der EU und Donald Trump sind verhärtet. Nachdem der US-Präsident angekündigt hatte, pauschal 30 Prozent Zoll auf europäische Waren zu erheben, darunter sogar 50 Prozent auf Stahl und 25 Prozent auf Autos, wuchs in Brüssel die Angst vor einem Handelskrieg 2.0.

Was als übliche Zollverhandlung begann, ist längst zur geopolitischen Machtdemonstration geworden. Die EU reagierte mit Gegenzöllen auf US-Importe im Wert von 21 Milliarden Euro doch nun könnten weitere 72 Milliarden folgen. Von Jeans über Whiskey bis hin zu Flugzeugteilen: Trumps Amerika könnte bald spüren, wie entschlossen Europa handeln kann.

Anti-Coercion-Instrument: Europas „nukleare Option“

Das ACI, ursprünglich geschaffen als Reaktion auf Chinas wirtschaftliche Einschüchterungspolitik, könnte zum ersten Mal gegen die USA eingesetzt werden. Der Mechanismus erlaubt es der EU, Sonderabgaben zu erheben, Firmen von öffentlichen Ausschreibungen auszuschließen oder den Zugang zum europäischen Markt zu beschränken – gezielt und ohne langwierige WTO-Verfahren.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gilt als treibende Kraft hinter dieser Strategie. Gemeinsam mit Kanzler Friedrich Merz hat er sich laut Insiderkreisen am Wochenende auf ein koordiniertes Vorgehen verständigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte sich zwar zurückhaltend, ließ aber durchblicken: „Für außergewöhnliche Situationen ist das Instrument vorgesehen.“

Wirtschaftliche Folgen: Auch für die USA riskant

US-Finanzminister Scott Bessent versucht zu beschwichtigen: „Qualität geht vor Schnelligkeit.“ Doch selbst in den USA wächst der Druck. Trumps Zollpolitik hat Verbraucherpreise steigen lassen, Lieferketten verzögert und die Industrie verunsichert.

Ein Ende der Sonderzölle ist derzeit nicht in Sicht und selbst eine erneute Fristverlängerung würde europäische Unternehmen Milliarden kosten. Der Handelskommissar der EU, Maroš Šefčovič, warnte: „Abgaben in dieser Höhe würden den transatlantischen Handel nahezu zum Erliegen bringen.“

Was jetzt auf dem Spiel steht

In Berlin und Brüssel wird gerechnet, taktiert und abgewogen. Ist man bereit, die transatlantische Freundschaft aufs Spiel zu setzen, um die wirtschaftliche Souveränität Europas zu verteidigen? Die Antwort darauf dürfte in den nächsten Tagen fallen. Klar ist: Wenn Trump die Zoll-Keule schwingt, wird Europa zurückschlagen. Und diesmal härter als je zuvor.

Der Handelsstreit zwischen EU und USA spitzt sich dramatisch zu. Er betrifft nicht nur Wirtschaftseliten sondern jeden von uns: bei Preisen im Supermarkt, beim Job in der Industrie, beim Vertrauen in internationale Zusammenarbeit.

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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters

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