Italien – Maskenpflicht im Freien ist Geschichte

Italien – Maskenpflicht im Freien ist Geschichte
Aufatmen in Italien

Ganz Italien ab Montag weiße Zone

Italien reduziert die Restriktionen, die Maskenpflicht im Freien fällt ab Montag. Die Ausbreitung der Delta-Variante liegt bei 16,8 Prozent.

Rom. In Italien ist ab heute der Mund-Nasen-Schutz im Freien keine Pflicht mehr. Bei heißen Sommertemperaturen atmen viele sprichwörtlich auf – auch Touristen. Nun gelten in allen Regionen die lockersten Corona-Regeln.

Seit Donnerstag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 753 neue Corona-Infektionen nachgewiesen. Von Mittwoch auf Donnerstag waren es 927. Insgesamt wurden 56 Corona-Todesopfer gezählt. Die Zahl ist aufgrund einer Neuberechnung der Opferzahlen in Apulien (+21) höher als jene vom Donnerstag (28).

Nur noch wenige Einschränkungen

Die Anti-Covid-Restriktionen werden in ganz Italien auf ein Minimum reduziert. Es gelten noch einige wenige Einschränkungen. Ab Montag fällt auch die Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske im Freien. Die Menschen müssen jedoch weiter die Sicherheitsabstände einhalten und eine Maske parat haben, falls sie die Distanzen nicht eingehalten können.

Die Maskenpflicht gilt außerdem weiterhin in Innenräumen oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Diskutiert wird noch über die Wiedereröffnung der Diskotheken, was voraussichtlich Anfang Juli erfolgen sollte. In Restaurants bleibt die bisherige Regelung weiter erhalten, dass der Schutz nur abgenommen werden darf, wenn man an seinem Platz sitzt.

Delta-Variante: Bei 16,8 Prozent

Die Ausbreitung der Delta-Variante in Italien gibt weiterhin Anlass zur Sorge. Ihre Ausbreitung schreite voran, wenngleich die Alfa-Variante mit 74,92 Prozent noch vorherrscht. Von Mai bis Juni gab es bei der Kappa- und Delta-Variante einen Anstieg von 4,2 auf 16,8 Prozent.

Ein Gipfeltreffen zwischen dem wissenschaftlichen Fachbeirat CTS, das die Regierung im Umgang mit der Pandemie berät, und Experten des Gesundheitsministeriums wurde einberufen. Gearbeitet wurde an einer Erhöhung der Sicherheitsvorkehrungen zur Eingrenzung der Virusvariante. Diskutiert wurde über die Möglichkeit, eine größere Anzahl von Abstrichen zu machen. Einzelne Infektionsherde, aber auch Einzelfälle, sollen zügig lokalisiert und isoliert werden, erklärte CTS- Koordinator Franco Locatelli.

Speranza: „Geschichte noch nicht zu Ende“

Gesundheitsminister Roberto Speranza mahnte öffentlich dazu, weiter vorsichtig zu sein. Diese Geschichte sei noch nicht zu Ende. Nach dem wöchentlichen Corona-Lagebericht sank der zuletzt berechnete landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert auf durchschnittlich zwölf Fälle je 100.000 Einwohner. Auch der Präsident der Regionenkonferenz, Massimiliano Fedriga, rief dazu auf, den Sommer für gewichtige Impfkampagnen im ganzen Land zu nutzen, um für den Herbst ausreichend geschützt zu sein.

 

APA/DPA,Presse.Online, Foto: Masken ab im Freien © IStock