Masken-Deal in der Krise: Bericht belastet Jens Spahn

Masken-Deal in der Krise: Bericht belastet Jens Spahn
Jens Spahn: Fragwürdige Maskendeals © Presse Online GmbH

Jens Spahn unter Druck: Interner Bericht enthüllt Masken-Deal in der Corona-Krise

Wenn Politik zur Privatsache wird

Ein neuer Bericht zur Corona-Maskenbeschaffung bringt Jens Spahn in Erklärungsnot erneut. Während das Land 2020 um jede Maske rang, sicherte sich ein Unternehmen aus Spahns Heimatregion offenbar Milliardenaufträge ohne Ausschreibung, gegen Expertenrat und mit dramatischen Folgen für den Steuerzahler. Der nun geleakte Bericht der Sonderermittlerin Margarethe Sudhof liest sich wie ein Lehrstück über Machtmissbrauch in der Krise.

Maskenauftrag ohne Wettbewerb: Ein Milliarden-Deal mit Beigeschmack

Die Enthüllung trifft ins Mark: Das Unternehmen Fiege erhielt laut Bericht Leistungen im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro ohne regulären Teilnahmewettbewerb. Und der Kontakt zur Firma? Kam direkt vom damaligen Gesundheitsminister selbst. So schildert es ein Abteilungsleiter des Bundesgesundheitsministeriums der Ermittlerin. Offizielle Warnungen des Innenministeriums zur mangelnden Eignung des Unternehmens wurden ignoriert.

„Besser haben als brauchen“ Spahns Begründung klingt angesichts der Summen wie ein hilfloser Rückblick.

Logistik-Kollaps mit Ansage – Warnungen ignoriert

Der Bericht spricht von einem „Kollaps“ der Logistik. Und er benennt klar, warum: Das Gesundheitsministerium, dem eigentlich die Expertise fehlte, riss die Verantwortung an sich und stützte sich auf Fiege, statt auf erfahrene Player wie DHL oder Schenker. Letztere wurden trotz ihrer Kapazitäten übergangen.

Grünen-Haushaltspolitikerin Paula Piechotta erhebt schwere Vorwürfe: Spahn habe CDU-nahe Firmen bevorzugt und leistungsfähigere Anbieter systematisch ausgeschlossen „wahrscheinlich persönlich“, so die Politikerin gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Kein Kommentar nur Schweigen aus dem Spahn-Lager

Auf direkte Nachfragen reagiert Jens Spahn nicht. Über seinen Sprecher ließ er lediglich ausrichten, dass ihm der Bericht nicht vorliege und er ohnehin seit über drei Jahren keinen Zugang mehr zu Akten habe. Eine politische Nebelkerze?

Dabei hatte Spahn schon früher betont, man habe unter größtem Druck gehandelt. Die Firma Fiege selbst beteuert, schnell lieferfähig und professionell gewesen zu sein. Der Bericht zeichnet jedoch ein anderes Bild eines, das politische Einflussnahme, Missmanagement und Ignoranz gegenüber Warnungen dokumentiert.

Was bleibt? Ein Schatten auf Spahns Pandemie-Bilanz

In einer Zeit, in der das Vertrauen in staatliches Krisenmanagement ohnehin bröckelt, wirkt der Bericht wie ein weiterer Schlag. Wenn persönliche Netzwerke in der Krise schwerer wogen als Sachverstand wer trägt dann die Verantwortung?

Und die wichtigste Frage: Wer übernimmt die Milliardenkosten, wenn sich politische Gefälligkeiten als teure Fehler entpuppen?

Was als schnelle Hilfe in der Krise verkauft wurde, entpuppt sich als möglicher Filz-Skandal. Der interne Bericht legt offen, was viele ahnten jetzt ist Transparenz gefragt. Die politische Aufarbeitung hat erst begonnen.

🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.

Verwendete Quellen
  • Vorabmeldung der „Süddeutschen Zeitung“

One thought on “Masken-Deal in der Krise: Bericht belastet Jens Spahn

Comments are closed.