Wirtschaftsweiser zerreißt Rentenpläne der Regierung

Wirtschaftsweiser zerreißt Rentenpläne der Regierung
Milliarden für Bürgergeld, aber Rentner sind zu teuer? © Presse Online GmbH

Rentenreform 2025: Wirtschaftsweiser warnt vor milliardenschwerer Fehlsteuerung

Die tickende Zeitbombe der Rentenpolitik

Wie gerecht ist ein Staat, der Milliarden für Sozialleistungen ohne Gegenleistung verteilt aber gleichzeitig seinen Senioren Rentenreformen aufzwingt, die vor allem künftige Generationen belasten?
Martin Werding, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, schlägt Alarm: Die schwarz-rote Rentenpolitik sei teuer, unfair und gefährlich.
Seine Kritik trifft einen Nerv besonders bei jenen, die sich fragen: Warum gelten Rentner plötzlich als „Kostenproblem“, während gleichzeitig Milliarden in das Bürgergeld-System fließen, auch für Menschen ohne Beitragsjahre?

Rentenreform 2025 Stabilisierung oder Belastungsfalle?

Die Bundesregierung plant umfassende Rentenmaßnahmen:

  • Rentenniveau soll stabil bei 48 % bleiben

  • Ausweitung der Mütterrente für vor 1992 geborene Kinder

  • Steuerfreier Nebenverdienst bis 2.000 € für arbeitende Rentner

  • 10 € monatlich für jedes Kind in ein Altersvorsorgedepot

Klingt gut wäre da nicht das finanzielle Risiko. Laut Werding treiben diese Reformen die Kosten langfristig massiv nach oben. Besonders kritisch: Der Wegfall der bisherigen Lastenteilung. Bisher haben Ältere durch längere Lebensarbeitszeiten und ein sinkendes Rentenniveau zur Dämpfung der Ausgaben beigetragen. Künftig soll das alles entfallen und die Jüngeren zahlen allein.

Kritik an der Mütterrente sozial oder spaltend?

Was als familienpolitisches Signal gedacht ist, könnte soziale Schieflagen verstärken.
Werding warnt: Die geplante Aufwertung der Mütterrente bevorzuge vor allem Mütter mit ohnehin hohen Rentenansprüchen etwa durch langjährige Teilzeit. Das führe zu Ungleichheit: Ältere Mütter besser gestellt als jüngere ohne objektiven Grund.
„Es gibt viele Fälle, in denen das schlicht unfair ist“, so der Ökonom gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Die Reform verzerre die Gerechtigkeit innerhalb der Elterngeneration und wird dennoch kaum kritisch debattiert.

Bürgergeld für Geflüchtete aber Rentner sind „zu teuer“?

Während bei Rentnern jeder Euro dreimal umgedreht wird, fließen Milliardensummen in das Bürgergeld-System auch an Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan oder der Ukraine.
Diese Doppelmoral stößt vielen sauer auf:
Wie passt es zusammen, dass Menschen ohne Beitragsjahre Vollversorgung erhalten während Rentner, die jahrzehntelang eingezahlt haben, als „Kostenproblem“ gelten?

Hier offenbart sich ein tiefer Riss im sozialen Gefüge. Die Frage ist berechtigt: Wer trägt eigentlich Verantwortung für die Generationengerechtigkeit und für welchen Teil der Bevölkerung gelten Solidarität und Respekt?

Reformen mit Augenmaß oder die nächste Vertrauenskrise?

Die Kritik von Martin Werding ist kein Parteienstreit, sondern ein Warnsignal. Wenn soziale Gerechtigkeit zur Einbahnstraße wird und langfristige Belastungen auf die Jungen abgewälzt werden, verliert der Sozialstaat seine Glaubwürdigkeit.
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Verwendete Quellen
  • Vorabmeldung der „Süddeutschen Zeitung“