Festival-Abzocke mit Bezahlchips? VZ warnt Besucher

Festival-Abzocke mit Bezahlchips? VZ warnt Besucher
Bargeldlos feiern & heimlich abkassieren? © Presse Online GmbH

Verbraucherzentrale warnt vor Abzocke mit Festival-Bezahlchips

Bezahlchips auf Festivals: Wenn Komfort zur Kostenfalle wird

Es soll schnell, einfach und modern sein: Statt mit Bargeld zu hantieren, bezahlen Festivalbesucher heute per Chip am Handgelenk oder Karte am Schlüsselband. Getränke, Snacks, sogar der Zugang zu Duschen alles wird digital abgewickelt. Doch was sich wie ein Fortschritt anhört, wird für viele zur teuren Falle. Die Verbraucherzentrale schlägt Alarm: Immer mehr Veranstalter verlangen unzulässige Gebühren und umgehen dabei geltendes Recht.

Bequem zahlen, teuer zurückbekommen

Was Festivalbesucher oft erst nach dem Feiern merken: Wer sein Restguthaben vom Chip zurückhaben will, muss zahlen. Mal sind es „Bearbeitungsgebühren“, mal ein „Mindestbetrag“, damit überhaupt etwas erstattet wird. Manche Anbieter setzen enge Fristen von nur wenigen Wochen. Wer die verpasst, geht leer aus. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) kritisiert diese Praxis scharf:

„Veranstalter sind gesetzlich verpflichtet, das gesamte Restguthaben auszuzahlen ohne Wenn und Aber“, so der VZBV.

Auch das Argument der Servicegebühren bei der Erstausgabe oder Aktivierung überzeugt Verbraucherschützer nicht. Besonders problematisch wird es, wenn die Bezahlchips die einzige Möglichkeit sind, um überhaupt etwas konsumieren zu können. Dann bleibt den Festivalbesuchern nichts anderes übrig, als die Zusatzkosten zu schlucken.

Gesetz, Gebühren und Grenzen: Was wirklich gilt

Juristisch ist die Lage klarer als es viele Festivalbetreiber glauben machen:

  • Restguthaben muss komplett und kostenfrei erstattet werden.

  • Verjährungsfrist: drei Jahre nicht nur ein paar Wochen.

  • Zwang zur Chipzahlung? Nur erlaubt, wenn keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Zudem entdeckte die Verbraucherzentrale noch einen weiteren Trick: Bei vielen Ticketanbietern wird der Preis zu günstig beworben erst beim Checkout kommen Servicegebühren obendrauf. Eine Praxis, die laut VZBV nicht nur ärgerlich, sondern rechtlich bedenklich ist.

Feiern ohne Fallen: Was du als Besucher tun kannst

Wer sich vor Abzocke schützen will, sollte vor dem Festivalbesuch genau hinschauen:

  • Sind Zusatzgebühren für den Chip oder die Erstattung genannt?

  • Gibt es Fristen zur Rückzahlung?

  • Ist der Ticketpreis vollständig transparent?

Und wer sich betrogen fühlt, sollte handeln: Eine Beschwerde bei der Verbraucherzentrale kann helfen und Druck auf Veranstalter ausüben, die geltendes Recht missachten.

Fazit: Festival-Fans, wehrt euch!

Das Festivalgefühl darf kein Freifahrtschein für ungerechte Geschäftspraktiken sein. Klar, digitale Zahlungen können praktisch sein aber nur, wenn sie fair bleiben. Veranstalter, die gesetzliche Vorgaben umgehen oder intransparente Gebühren kassieren, schaden nicht nur ihren Gästen, sondern auch dem Ruf ganzer Festivals.

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Verwendete Quellen
  • VZBV

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