Radarstörung in London: Flugverkehr massiv gestört

Radarstörung in London: Flugverkehr massiv gestört
Systembild: Chaos über London: Radar kaputt, Urlaub geplatzt? © Presse Online GmbH

Chaos am Himmel: Radarstörung bringt Londoner Flugverkehr zum Erliegen

Eine Stadt im Ausnahmezustand während am Boden der Sommer brennt, herrscht über London Funkstille. Eine technische Störung in der Flugsicherung hat am Dienstagabend die Kontrolle über den Luftraum der britischen Hauptstadt zeitweise unmöglich gemacht. Die Folge: Hunderte Flugzeuge im Wartemodus, Tausende Passagiere stranden und der Himmel über Großbritannien wird zum Nadelöhr.

Was ist passiert? Der Radar-Ausfall im Kontrollzentrum Swanwick

Die Störung ging vom Kontrollzentrum Swanwick aus einem der wichtigsten Drehkreuze der britischen Flugsicherung. Der Dienstleister NATS (National Air Traffic Services) bestätigte, dass es ein „Radarproblem“ gegeben habe. Aus Sicherheitsgründen wurde die Anzahl der Flugbewegungen drastisch reduziert. Eine Maßnahme, die notwendig war aber weitreichende Folgen hatte.

Betroffen sind nahezu alle großen Flughäfen des Landes:

  • London Heathrow

  • London Gatwick

  • London Stansted

  • London Luton

  • Birmingham

  • Liverpool

  • Manchester

  • Edinburgh

Ankommende Maschinen wurden umgeleitet, startbereite Flugzeuge mussten stundenlang auf den Rollbahnen warten. Die britische Flugsicherung versuchte, den Ausnahmezustand einzudämmen mit mäßigem Erfolg. Erst am Abend konnte der technische Fehler behoben werden. Doch die Nachwirkungen dürften noch Tage spürbar sein.

„Wir standen stundenlang auf dem Rollfeld“

Die Frustration war greifbar. In den sozialen Netzwerken häuften sich Berichte betroffener Fluggäste: „Wir saßen drei Stunden im Flieger und wussten nicht, was los ist“, schrieb ein Passagier aus Gatwick. Eine Familie mit Kleinkind aus Birmingham berichtete, sie sei „völlig im Unklaren gelassen“ worden.

Der Kontrollverlust am Himmel offenbarte auch einen Kommunikationsnotstand am Boden und erinnert an die große Flugsicherungsstörung über Europa im Mai 2023, bei der ähnliche technische Probleme den Luftverkehr lahmgelegt hatten.

Technisches Versagen oder strukturelles Problem?

Radarstörungen sind in der Flugsicherung extrem selten und umso dramatischer, wenn sie auftreten. Experten vermuten hinter der aktuellen Störung entweder einen Hardware-Ausfall oder einen Softwarefehler im Kontrollzentrum.

Eurocontrol sprach von „Radarproblemen“ ein technischer Begriff, der alles bedeuten kann: von fehlerhaften Positionsdaten bis zu kompletten Ausfällen von Transpondersignalen.

Fakt ist: Das britische Flugsicherungssystem zählt zu den modernsten Europas doch auch modernste Systeme sind nicht unfehlbar. Gerade in Zeiten zunehmender Auslastung und Sicherheitsanforderungen können solche Pannen verheerend wirken.

Wie geht es jetzt weiter?

Zwar ist der Radar inzwischen wieder in Betrieb doch Verspätungen, Flugstreichungen und Umleitungen werden noch den gesamten Mittwoch den Flugplan durcheinanderbringen. Betroffene Passagiere sollten ihre Airline kontaktieren und sich auf weitere Wartezeiten einstellen.

Für viele wirft die Störung grundsätzliche Fragen auf:
Wie sicher ist der europäische Luftraum wirklich?
Wer haftet für ausgefallene Verbindungen?
Und: Kann sich so etwas wiederholen vielleicht sogar in Deutschland?

Fazit: Der Himmel ist nicht unfehlbar und wir auch nicht

Ein technischer Fehler und plötzlich steht ein ganzes Land still. Der Vorfall in London zeigt einmal mehr, wie fragil unsere globalisierte Mobilität ist. Sicherheit hat im Luftverkehr Priorität doch sie braucht Systeme, die nicht nur modern, sondern auch robust sind.

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Verwendete Quellen
  • telegraph.co.uk: All planes grounded at London airports

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