Bundeswehr wirft Hilfspakete über Gaza ab
Bundeswehr startet Hilfsflüge über Gaza: Erste Paletten mit Lebensmitteln abgeworfen
Ein Wettlauf gegen den Hunger
Der Himmel über Gaza war am frühen Morgen voller Hoffnung und voller Flugzeuge. Die Bundeswehr hat ihre humanitäre Hilfsaktion für den Gazastreifen erneut aufgenommen. Nach monatelanger Blockade und wachsendem internationalen Druck startete Deutschland seine Luftbrücke: 34 Paletten, fast 14 Tonnen Nahrung und medizinische Güter, wurden aus Transportflugzeugen abgeworfen. Für die Zivilbevölkerung in Gaza geht es um das nackte Überleben.
Hilfsflug über Gaza: Was die Bundeswehr liefert und was nicht
Mit an Bord: Trockenlebensmittel, Kindernahrung, Schmerzmittel, Verbandszeug. Die zwei deutschen Maschinen starten von einer jordanischen Militärbasis aus gemeinsam mit Verbündeten wie Jordanien und den VAE. Verteidigungsminister Boris Pistorius mahnt zur Realität: „Diese Flüge bringen nur das Allernötigste.“ In Gaza mangele es an allem Nahrung, Medikamenten, Hoffnung.
Trotz aller Bemühungen bleiben Luftabwürfe eine Verzweiflungstat: begrenzt in Menge, unpräzise und gefährlich für die Menschen am Boden. Hilfsorganisationen sehen darin „die zweitbeste Lösung“ eine Krücke, wo ein tragfähiger Landweg fehlt.
Warum Israel die Blockade lockert – und was noch fehlt
Der Gazastreifen steht laut UN kurz vor einer Hungersnot. Israel kontrolliert die Grenzen und hatte Hilfslieferungen lange blockiert, um Druck auf die Hamas auszuüben insbesondere in Hinblick auf die noch immer festgehaltenen Geiseln vom 7. Oktober 2023. Nach internationaler Kritik lenkte Israel ein, öffnete Grenzübergänge in begrenztem Umfang und stimmte den Luftabwürfen durch Partnerstaaten zu.
Doch Außenminister Johann Wadephul (CDU) macht klar: „Flüge sind kein Ersatz für eine funktionierende Versorgung über Land.“ Nur UN-Organisationen mit Zugang könnten die Menschen effektiv erreichen sicher, regelmäßig, gezielt.
Humanitäre Pflicht vs. politische Realität
Die wieder aufgenommenen Flüge der Bundeswehr erinnern an März 2024, als Deutschland in 39 Einsätzen über 300 Tonnen Hilfsgüter abwarf. Danach stoppte man die Operation in der Hoffnung auf Landtransporte. Diese Hoffnung ist verflogen.
Jetzt zählt jeder Tag. Jede Palette ist ein Signal: Deutschland steht in humanitärer Verantwortung. Doch echte Hilfe braucht mehr als Flugzeuge. Sie braucht politischen Willen und offenen Zugang.
Fazit: Luftbrücke mit Grenzen der Hunger kennt keine Geduld
Die Bundeswehr setzt ein Zeichen, doch der Himmel allein wird Gaza nicht retten. Was zählt, ist nachhaltige Versorgung am Boden. Israel steht in der Pflicht, humanitären Organisationen sicheren Zugang zu gewähren. Denn der Hunger macht keine Pause und er kennt kein Diplomatie-Protokoll.
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- Nachrichtenagentur AFP