Zoo Aalborg verfüttert Haustiere an Raubtiere

Dänischer Zoo Aalborg bittet um Haustierspenden für Raubtierfütterung
Was wie eine makabere Schlagzeile klingt, ist in Dänemark Realität: Der Zoo Aalborg ruft Haustierbesitzer dazu auf, ihre gesunden Tiere abzugeben nicht zur Vermittlung, sondern als Nahrung für Raubtiere. Kaninchen, Meerschweinchen oder sogar Pferde werden nach der Abgabe eingeschläfert und anschließend an Luchse, Löwen und Co. verfüttert. Die Nachricht sorgt für einen Sturm der Entrüstung und für hitzige Debatten über Tierethik, Verantwortung und Kreislaufdenken.
Warum der Aalborg Zoo Haustiere annimmt
In einem Facebook-Beitrag betont der Zoo seine „Verantwortung, die natürliche Nahrungskette nachzuahmen“. Statt industriell hergestelltem Tierfutter oder Fleisch aus Massentierhaltung setzt der Zoo auf ganze Tiere Knochen liefern Kalzium, das Fell reinigt die Zähne der Raubtiere. „Wenn ihr ein gesundes Tier habt, das aus verschiedenen Gründen wegmuss, spendet es uns gerne“, heißt es in dem Post.
Schockierende Zahlen: 2025 bereits über 200 Tiere
Die Bilanz dieses Jahres ist drastisch: 22 Pferde, 137 Kaninchen, 53 Hühner und 18 Meerschweinchen wurden laut Zooangaben bereits verfüttert. „Viele der Pferde sind alt oder verletzt, Kaninchen kommen oft in Massen, weil sie so schnell Nachwuchs bekommen“, erklärt eine Mitarbeiterin gegenüber TV2 Nord.
Reaktionen aus der Öffentlichkeit: Empörung und Pragmatismus
Die Facebook-Kommentare spiegeln ein geteiltes Meinungsbild:
Ein Nutzer nennt die Praxis „pervers und menschenverachtend“. Eine Frau fragt provokant: „Was, wenn jemand seine Kinder satt hat?“ Andere hingegen sehen Vorteile: Eine Userin berichtet, sie habe vor Jahren ihr Pferd abgegeben „es war das Beste für das Tier“.
Ethik-Debatte: Recycling oder Respektlosigkeit?
Tierschutzorganisationen kritisieren die Maßnahme als pietätlos. Doch der Zoo sieht sich als pragmatischen Vermittler: Wer sein Tier nicht mehr halten kann, solle es lieber „in einen natürlichen Kreislauf geben“, als es auszusetzen.
Die Diskussion um den Aalborg Zoo zeigt, wie dünn der Grat zwischen pragmatischer Lösung und ethischer Provokation ist. Ob man die Praxis als Recycling oder Tabubruch sieht, bleibt eine Frage persönlicher Moral.
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- facebook.com: Zoo Aalborg