Pflegebeiträge falsch berechnet, Millionen Rentner betroffen

Pflegebeiträge falsch berechnet, Millionen Rentner betroffen
Millionen Rentenbescheide falsch © Presse.Online

Millionen Rentenbescheide falsch: Pflegeversicherung kassiert Millionen zu viel

Ein kleiner Fehler mit millionenschweren Folgen

Es klingt nach einem Zahlendreher, doch der Schaden ist real: Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland haben bei ihrer Juli-Rente offenbar zu viel an die Pflegeversicherung gezahlt. Der Grund? Ein Rechenfehler verursacht durch eine falsche Berechnungsgrundlage bei der Nachzahlung des erhöhten Pflegeversicherungsbeitrags. Die Bundesregierung schweigt, die Betroffenen sind empört.

Worum geht es konkret?

Zum Jahresbeginn 2025 wurde der Beitragssatz für die Pflegeversicherung von 3,4 auf 3,6 Prozent angehoben ein Beschluss der früheren Ampelkoalition. Während Arbeitnehmer diese Erhöhung seit Januar automatisch zahlen, wurde sie bei Rentnern im Juli mit einer Nachzahlung von einmalig 1,2 Prozent abgegolten also rückwirkend für sechs Monate à 0,2 Prozentpunkte.

Doch hier liegt der Fehler: Die Rentenversicherung legte für die Nachzahlung die im Juli angehobene Rente zugrunde nicht den tatsächlichen Rentenbetrag der Monate Januar bis Juni. Die Folge: Der einbehaltene Pflegebeitrag fiel höher aus, als gesetzlich notwendig. Laut Bild-Zeitung flossen dadurch Millionen Euro zu viel in die Kassen der Pflegeversicherung.

Rechenbeispiel mit großer Wirkung

Was nach Kleckerbeträgen klingt, ist in Summe enorm:
Bei einer Rente von 2.400 Euro macht der Fehler rund 1 Euro pro Rentner aus. Multipliziert man dies mit der Zahl der Betroffenen über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner ergibt sich ein zweistelliger Millionenbetrag, der fälschlicherweise abgeführt wurde.

Kritik vom Bund der Steuerzahler: „Nicht fair!“

Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, spricht Klartext:

„Gegenüber den Rentnerinnen und Rentnern ist das nicht fair! Das zuständige Sozialministerium und die Rentenversicherung wären gut beraten, die zu viel gezahlten Pflegebeiträge wiederzuerstatten.“

Doch auf diese Gerechtigkeit wartet man vergeblich: Eine Sprecherin von Sozialministerin Bärbel Bas ließ gegenüber der Bild wissen, dass keine Rückerstattung geplant sei.

Vertrauen verspielt?

Für viele Rentner ist diese Entscheidung ein Schlag ins Gesicht. Wer sein Leben lang gearbeitet hat, erwartet zu Recht, korrekt behandelt zu werden erst recht bei sensiblen Themen wie Rente und Pflegebeitrag. Der Fall reiht sich ein in eine wachsende Liste von Bürokratiepannen, bei denen der Staat auf dem Rücken der Ältesten spart.

Fazit: Wer schützt eigentlich die Rentner?

Die fehlerhafte Berechnung bei der Pflegeversicherungsnachzahlung ist kein Bagatellfall. Es geht um das Vertrauen in staatliche Institutionen und um bares Geld für Menschen, die jeden Euro brauchen. Der Druck auf das Sozialministerium wächst. Bleibt die Rückzahlung aus, könnte sich das Thema zur nächsten rentenpolitischen Eskalation entwickeln.

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Verwendete Quellen

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