Luxus-Strände in Italien bleiben leer

Italiens Strände: Luxus-Preise, leere Liegen Tourismus in der Krise
Es ist Hochsaison in Italien Sonne, 35 Grad, türkisblaues Meer. Doch was auf den ersten Blick nach perfektem Urlaubsidyll klingt, trübt sich beim Blick auf die Strände: Viele Liegen bleiben leer. Grund sind nicht etwa schlechtes Wetter oder fehlende Urlauber sondern Rekordpreise, die selbst Stammgäste abschrecken.
Luxus-Preise am Mittelmeer
In exklusiven Clubs wie dem „Twiga“ an der toskanischen Küste kostet ein Tag im Herrscherzelt jetzt 1.500 Euro ohne Essen und Getränke. Auch in normalen Badeorten sind die Preise explodiert: In Santa Marinella bei Rom zahlen Gäste 60 Euro für zwei Liegen und einen Sonnenschirm. Cappuccino: 5 Euro. Thunfisch-Cheeseburger: 14 Euro.
Familien berichten, dass ein Tag am Strand schnell über 100 Euro verschlingt. „Das können wir uns ein- oder zweimal die Woche leisten mehr nicht“, sagt Dario D’Alatri aus Rom.
Tourismusverband schlägt Alarm
Laut Assobalneari Italia sind die Gästezahlen in dieser Saison um 25 bis 30 Prozent gesunken. Nur an Sonntagen füllen sich die Strände. Hoffnung setzt die Branche nun auf den Feiertag Ferragosto am 15. August traditionell der Höhepunkt des Sommers.
Regierung wiegelt ab
Tourismusministerin Daniela Santanché nennt Berichte über eine Krise „alarmistisch“ und „irreführend“. Die Regierung steht den Strandbad-Besitzern seit Jahren zur Seite und hat die Umsetzung einer EU-Richtlinie zu Neuverpachtungen immer wieder hinausgezögert.
Hassliebe zu den Strandbädern
Mehr als die Hälfte der italienischen Küstenlinie ist in Privatbesitz verpachtet. Die stabilimenti balneari sind Teil der Kultur und gleichzeitig Symbol für Vetternwirtschaft und überteuerte Luxusangebote. Wer sich die Preise nicht leisten will, muss tief in den Süden: In Porto Empedocle auf Sizilien kostet ein Set aus Schirm und zwei Liegen nur 20 Euro.
Fazit und Leseraktivierung
Ob Italiens Strände in diesem Sommer noch einmal voll werden, bleibt fraglich. Sicher ist: Die Preisspirale hat einen Punkt erreicht, an dem selbst eingefleischte Badegäste umdenken. Vielleicht ist jetzt der Moment, um mit Handtuch und eigenem Schirm einfach den öffentlichen Strand zu genießen ganz ohne Luxus-Aufschlag.
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