Insolvenz bei Wehrle-Werk: 250 Jobs bedroht

Wehrle-Werk AG aus Emmendingen meldet Insolvenz an 250 Jobs in Gefahr
Die Wehrle-Werk AG aus Emmendingen hat Insolvenz angemeldet. Rund 250 Beschäftigte bangen um ihre Zukunft. Das Amtsgericht Freiburg bestellte den Juristen Marc-Philippe Hornung von der Kanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Ursachen: Krise, Hackerangriff und Auftragsverluste
Das Unternehmen, das auf Umwelttechnik spezialisiert ist und Anlagen zur Abwasser- und Abfallbehandlung entwickelt, kämpft seit Jahren mit massiven wirtschaftlichen Problemen. Schon 2022/23 verbuchte Wehrle bei einem Umsatz von 50 Millionen Euro einen Verlust von 17 Millionen Euro.
Mehrere Faktoren führten in die Krise:
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Wegfall des Russland-Geschäfts nach Beginn des Ukraine-Kriegs
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Ausfall von Großaufträgen
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Probleme bei einer Softwareumstellung
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Ein Hackerangriff, der Abläufe stark beeinträchtigte
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Projektverzögerungen und die schwache Konjunktur
„Nach den Entwicklungen der letzten Wochen und Tage war dieser Schritt unvermeidlich“, erklärte Restrukturierer Axel Buchholz, der Ende 2024 die Führung übernommen hatte.
Arbeitnehmer und Region in Sorge
Im Fokus des Verfahrens steht nun die Sicherung der Arbeitsplätze. Insolvenzverwalter Hornung will kurzfristig die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes anstoßen und Gespräche mit Kunden und Lieferanten führen. Für die Region Emmendingen bedeutet die Krise einen harten Einschnitt, denn Wehrle ist mit seinen 250 Beschäftigten einer der bedeutenden Arbeitgeber.
Auch das Betriebsgelände, zentrumsnah gelegen, könnte im Verfahren eine Rolle spielen. Ob es verkauft oder weiterhin industriell genutzt wird, ist offen.
Vom Kesselbauer zum Umwelttechnik-Spezialisten
Die Wehrle-Werk AG blickt auf eine über 160-jährige Geschichte zurück. Gegründet 1860, entwickelte sich das Unternehmen vom klassischen Kesselbauer zu einem Anbieter moderner Umwelttechnologien mit Verfahren zur Rückgewinnung von Wertstoffen und zur Biogasproduktion.
Ob dieser traditionsreiche Weg in Emmendingen fortgesetzt werden kann, hängt nun von den kommenden Wochen und dem Verlauf des Insolvenzverfahrens ab.
Fazit: Ungewisse Zukunft für 250 Menschen
Die Insolvenz der Wehrle-Werk AG zeigt, wie eng globale Krisen, Digitalisierung und regionale Wirtschaftskraft miteinander verknüpft sind. Ob das Unternehmen gerettet werden kann, entscheidet sich nun in den nächsten Monaten. Für die Beschäftigten geht es um nicht weniger als ihre berufliche Existenz.
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Quellen:
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Badische Zeitung (bz-online.de, 27.08.2025)
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Amtsgericht Freiburg (Bekanntmachung Insolvenzverfahren, 27.08.2025)