Baerbock startet mit Klartext bei UN

Baerbock startet mit Klartext bei UN
Systembild: Annalena #Baerbock startet als Präsidentin der UN-Vollversammlung © Presse.Online

Vereidigung in New York: Baerbock übernimmt UN-Vorsitz

New York City. Annalena Baerbock (Grüne) hat am Dienstag, den 9. September 2025, ihr neues Amt als Präsidentin der UN-Generalversammlung angetreten. Nach dem Eid eröffnete sie die 79. Sitzung mit ernsten Worten: „Die Welt ist in Schmerz. Aber ohne die UN wäre der Schmerz noch größer.“

Schon in ihrer Antrittsrede skizzierte Baerbock die größten aktuellen Konfliktherde: den Krieg in Gaza, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, die Kämpfe im Sudan sowie die instabile Lage in Haiti. Die Vereinten Nationen hätten „nicht geliefert“ ein „Versagen“ der Staatengemeinschaft, so Baerbock.

Schlagabtausch mit Journalist: Falschzitat zurückgewiesen

In der anschließenden Pressekonferenz wurde Baerbock direkt mit dem Nahost-Konflikt konfrontiert. Abdelhadim Siyam, Journalist der arabischsprachigen Zeitung al-Quds, fragte, ob sie sich von einem früheren Zitat als Außenministerin distanzieren wolle, wonach sie Angriffe Israels auf zivile Ziele geduldet habe.

Baerbock reagierte deutlich: „Das ist kein Zitat, das ich jemals ausgesprochen habe.“ Sie forderte den Journalisten auf, korrekt zu zitieren, und erinnerte daran, dass sie nun 193 Mitgliedsstaaten repräsentiere.

Hintergrund: In einer Rede im Oktober 2024 hatte Baerbock erklärt, dass zivile Orte ihren Schutzstatus verlieren könnten, wenn Hamas-Kämpfer sich dort verschanzten. Damals betonte sie, „Selbstverteidigung bedeutet natürlich, dass man Terroristen nicht nur angreift, sondern zerstört“. Aussagen, die von Kritikern als Rechtfertigung für israelische Angriffe auf zivile Einrichtungen interpretiert wurden.

Nahost-Eskalation im Fokus: Baerbocks Appell zur Zurückhaltung

Die zweite Frage drehte sich um aktuelle israelische Angriffe auf hochrangige Hamas-Mitglieder in Katar. Baerbock zeigte sich besorgt: „Die Eskalation von heute ist offensichtlich besorgniserregend.“ Sie mahnte die Achtung von Souveränität und territorialer Integrität an und forderte Zurückhaltung aller Seiten.

Ihre Botschaft: „Wir brauchen keine weiteren Spannungen in der Region.“ Gleichzeitig verlangte sie eine Verbesserung der humanitären Lage in Gaza sowie die Freilassung aller Geiseln durch die Hamas.

UN als Bühne für Dialog

In einer dritten Frage ging es um die Möglichkeit eines Auftritts des palästinensischen Präsidenten vor der UN-Generalversammlung. Baerbock verwies auf die Vereinbarungen, die allen Delegationen Zugang garantieren sollen, und betonte die Rolle der UN als weltweites Forum für Dialog.

Zwischen Diplomatie und Erwartungsdruck

Baerbocks Auftakt zeigt: Ihre Amtszeit beginnt nicht mit Feierlichkeiten, sondern mit Krisendiplomatie. Ob Gaza, Ukraine, Sudan oder Haiti die neue Präsidentin steht vor der Aufgabe, Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Vereinten Nationen zurückzugewinnen.

Fazit:
Baerbock startet mit Klartext und diplomatischen Appellen in ihr Amt. Die Erwartungen sind hoch nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.


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Quellen

  • Reuters (Aufzeichnung der UN-Eröffnungssitzung, 09.09.2025)

  • Focus Online, Berichte zu Baerbocks Reden 2024/2025

  • Al-Quds, Pressekonferenz-Frage an Baerbock

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