Drama Starnberg: Vater erschossen, Wiesn bedroht

Starnberg-Drama: Martin P. soll Vater erschossen und Oktoberfest bedroht haben
München im Ausnahmezustand
Ein Mann hat am Mittwoch die bayerische Landeshauptstadt in Atem gehalten. Der 57-jährige Martin P. aus Starnberg soll seinen Vater erschossen, sein Elternhaus mit Sprengfallen versehen und schließlich das Oktoberfest bedroht haben. Stundenlang war München im Ausnahmezustand – Tausende Wiesn-Besucher mussten mit Einschränkungen rechnen.
Explosionen und Feuer im Elternhaus
Gegen 4.40 Uhr meldeten Nachbarn Explosionen und Schüsse aus dem Haus der Familie P. im Münchner Norden. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannten mehrere Autos, darunter der Transporter des Tatverdächtigen. Das Gebäude stand in Flammen. Feuerwehr und Polizei fanden dort die 21-jährige Tochter von Martin P., die im ersten Stock von den Flammen eingeschlossen war. Ein Spezialteam konnte sie über eine Leiter retten – leicht verletzt, aber lebend.
Auch die 81-jährige Mutter des mutmaßlichen Täters wurde gefunden. Sie hatte eine Schussverletzung erlitten, überlebte aber. Der 90-jährige Vater wurde im Haus vermutet. Aufgrund der starken Brandeinwirkung konnten Ermittler die gefundene Leiche bislang nicht zweifelsfrei identifizieren.
Handwerker mit guter Reputation
Im Alltag präsentierte sich P. als Allround-Handwerker. Auf seiner Webseite warb er mit Trockenbau, Fliesenarbeiten, Küchenmontage und Gartenbau. Kunden lobten ihn auf dem Portal MyHammer fast ausschließlich mit fünf Sternen: „Gerne wieder“, hieß es in den Rezensionen. Seit 2007 war er als Kaufmann im Handelsregister eingetragen.
Private Konflikte und Vaterschaftsstreit
Doch im Privaten schien Martin P. tief zerstritten. Laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zweifelte er die Vaterschaft seiner Tochter an trotz eines eindeutigen medizinischen Gutachtens. Er sprach von Bestechung und wandte sich mit einer Petition an den Landtag sowie sogar an das Bundesjustizministerium. 2024 wurde sein Anliegen als erledigt erklärt. Zufrieden schien er sich damit nicht abgefunden zu haben.
Nach Angaben des Ministers soll P. in einem Brief von Erbstreitigkeiten mit seinen Eltern berichtet haben. Diese könnten ein mögliches Motiv gewesen sein.
Suizid nach Flucht
Nach dem Brand floh P. zu einem See in der Nähe. Dort fand die Polizei seine Leiche offenbar hatte er sich mit einer selbst gebauten Waffe erschossen.
Drohung gegen das Oktoberfest
Besonders brisant: Laut Innenminister Herrmann hatte P. das Oktoberfest bedroht. Angesichts der zuvor ausgelösten Explosionen und Sprengfallen nahm die Polizei die Drohung ernst. Der Großeinsatz dauerte bis in den Nachmittag hinein und beeinträchtigte das weltberühmte Volksfest erheblich.
Gesellschaftliche Einordnung
Die Tat wirft Fragen nach psychischer Gesundheit, familiären Konflikten und der Gefährdung öffentlicher Sicherheit auf. Dass ein Einzelner mit privaten Fehden eine Millionenstadt lahmlegen kann, zeigt die Verwundbarkeit auch gut geschützter Orte. Politik und Sicherheitsbehörden diskutieren nun, wie man künftig schneller auf solche Szenarien reagieren kann.
Fazit
Die Hintergründe des Familiendramas von Starnberg sind noch nicht vollständig geklärt. Fest steht: Ein Mann hat mit Gewalt seine Familie zerstört und Tausenden Menschen auf dem Oktoberfest Angst eingejagt.
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Quellen
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Bayerisches Innenministerium, Pressekonferenz Joachim Herrmann (CSU)
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dpa, SZ, BR24