Selenskyj greift Klitschko wegen Stromausfällen an

Selenskyj greift Klitschko wegen Stromausfällen an
Systembild: Präsident Selenskyj kritisiert Bürgermeister Klitschko © Presse.Online

Selenskyj kritisiert Klitschko nach Stunden langer Stromausfälle in Kiew

Nach massiven russischen Luftangriffen auf Kiew kam es zu stundenlangen Stromausfällen. Präsident Wolodymyr Selenskyj machte dafür Bürgermeister Vitali Klitschko verantwortlich und stellte das Krisenmanagement der Hauptstadt offen infrage.

Selenskyj greift Klitschko frontal an

Am Donnerstagabend (10. Oktober 2025) griffen russische Drohnen erneut gezielt Heizkraftwerke und Umspannstationen in der ukrainischen Hauptstadt an. Laut dem Energieversorger DTEK waren über 678 000 Haushalte zeitweise ohne Strom. Präsident Selenskyj erklärte in einer Videobotschaft:

„Ich bin mit der Situation in Kiew unzufrieden.“

Er warf Klitschko und der Stadtverwaltung unzureichende Vorbereitung vor. Teure Patriot-Raketen seien für die Abwehr von Drohnenangriffen auf die Energieinfrastruktur ungeeignet, so Selenskyj.
Er forderte, „lokale Schutzsysteme zu modernisieren und die Koordination zwischen Regierung, Militär und Kommunen zu verbessern“.

Kiews Stadtverwaltung weist Kritik zurück

Die Verwaltung unter Vitali Klitschko reagierte bislang zurückhaltend. Laut einer Mitteilung arbeite die Stadt „rund um die Uhr“ an der Wiederherstellung der Versorgung.
Klitschko betonte:

„Unsere Teams sind Tag und Nacht im Einsatz. Jeder Angriff bringt neue Schäden aber wir geben nicht auf.“

Tatsächlich wurde der Strom für mehr als 700 000 Haushalte inzwischen wiederhergestellt. Dennoch bleibt das Netz labil, weil die Angriffe vor allem auf Transformatoren und Reserveleitungen zielen.

Warum Patriot-Raketen kaum helfen

Patriot-Systeme gelten als effektiv gegen Flugzeuge und Marschflugkörper, sind jedoch teuer und technisch nicht für langsame, niedrig fliegende Drohnen ausgelegt.
Militärexperten fordern daher mehr mobile Luftverteidigungssysteme etwa IRIS-T, Gepard oder elektronische Störsender, um die Stromversorgung gezielter zu schützen.
Die anhaltenden Angriffe zeigen, wie entscheidend Energieinfrastruktur im russisch-ukrainischen Krieg geworden ist.

Parallel: Russlands Wirtschaft gerät unter Druck

Während Kiew gegen Blackouts kämpft, wächst in Russland der wirtschaftliche Druck. Laut Reuters müssen inzwischen mehrere Großunternehmen darunter Stahlwerke und Autobauer Kurzarbeit anmelden.
Steigende Zinsen, sinkende Exporte und hohe Militärausgaben belasten Putins Kriegsökonomie. Analysten sprechen von einer „strukturellen Stagnation“.

Fazit: Energiekrieg als Belastungsprobe

Der Konflikt zwischen Selenskyj und Klitschko ist mehr als ein politisches Ringen er zeigt, wie zerbrechlich das Rückgrat der Ukraine im Krieg geworden ist: Strom, Wärme, Versorgung.
Kiew steht sinnbildlich für eine Nation unter Dauerbelastung zwischen militärischer Abwehr, ziviler Resilienz und wachsendem Druck von innen.

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Quellenangaben (Stand: 11. Oktober 2025)

  1. RND: RedaktionsNetzwerk Deutschland
    Bericht über Selenskyjs Kritik an Bürgermeister Vitali Klitschko nach Stromausfällen in Kiew.
    (Originalmeldung, Politik-Redaktion, Oktober 2025)

  2. n-tv / RTL News
    Meldung über die Wiederherstellung der Stromversorgung in Kiew nach russischen Angriffen und Stellungnahmen der Stadtverwaltung.
    (Politikressort, Ukraine-Berichterstattung, Oktober 2025)

  3. Welt / Axel Springer SE
    Live-Ticker und Hintergrundberichte zu den Angriffen auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine.
    (Auslandskorrespondenz, Kiew, Oktober 2025)

  4. Reuters
    Analyse zur wirtschaftlichen Lage in Russland und zu Produktionsstopps großer Industrieunternehmen.
    (Moskau-Büro, Wirtschaftskorrespondenten, Oktober 2025)

  5. PIIE: Peterson Institute for International Economics
    Fachkommentar zur strukturellen Schwäche der russischen Wirtschaft und Folgen der Kriegsökonomie.
    (Wirtschaftsanalyse, Washington D.C., Oktober 2025)

  6. Interfax-Ukraine
    Agenturmeldung mit Selenskyjs Originalzitaten zur Lage in Kiew und zu den Patriot-Raketen.
    (Ukrainischer Nachrichtendienst, Kiew, Oktober 2025)

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