Bier & Cola werden teurer

Bierpreise steigen und Softdrinks ziehen nach
Biertrinker müssen sich auf höhere Preise einstellen: Mehrere große Brauereien in Deutschland haben Preiserhöhungen angekündigt. Betroffen sind laut einer Analyse des Fachmagazins „Inside“ sechs der zehn meistverkauften Biermarken. Auch viele kleinere Brauereien verlangen inzwischen mehr Geld.
Die Entwicklung trifft Verbraucher mitten in einer Phase schwacher Konsumlaune. Während Bier lange als günstiger Genuss galt, wird der Preis nun zum Gesprächsthema – und das nicht nur in den Biergärten.
Große Brauereien drehen an der Preisschraube
Nach Angaben des Branchenmagazins „Inside“ erhöhen unter anderem die Großbrauereien ihre Abgabepreise an den Handel. Wie stark diese Anhebungen letztlich beim Endkunden ankommen, sei allerdings offen.
„Angesichts der großen Überkapazitäten in der deutschen Braubranche hat der Handel leichtes Spiel, Bier zu möglichst günstigen Konditionen einzukaufen“,
sagte Niklas Other, Herausgeber von Inside, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
In Supermärkten werde Pils oft zu Aktionspreisen angeboten, die teilweise unter den Standardpreisen der 1990er-Jahre liegen. Gleichzeitig klagt die Branche über rückläufigen Absatz:
„Der Bierabsatz ist tatsächlich stark wie nie unter Druck“,
so Other weiter. In Gaststätten werde weniger Bier getrunken Geselligkeit verliere an Bedeutung. Auch die Demografie spiele eine Rolle: Ältere Zielgruppen konsumieren weniger Alkohol.
Gastronomie spürt Preisanstieg direkt
Während der Handel mit Rabatten reagiert, kommt es in Restaurants und Bars laut Branchenkennern zu deutlicheren Preisaufschlägen. Für viele Wirtinnen und Wirte ist das ein Spagat: Zwischen höheren Einkaufspreisen und der Sorge, Gäste mit teureren Getränken zu verlieren.
In manchen Regionen, etwa in Bayern und Nordrhein-Westfalen, berichten Wirte bereits von sinkendem Fassbierverbrauch. Der Trend geht zu alkoholfreien Alternativen doch auch dort steigen die Preise.
Auch Softdrinks betroffen: Coca-Cola erhöht Preise
Der Preisanstieg beschränkt sich nicht auf Bier. Wie Inside berichtet, hat Marktführer Coca-Cola zum 1. September die Preise für Handel und Gastronomie angehoben. Der Aufschlag liege im „niedrigen einstelligen Prozentbereich“.
Interessant: Trotz der Preiserhöhung seien Markenprodukte teils billiger als Eigenmarken.
„Teilweise sind Markenartikel in der Aktion günstiger als Handelsmarken bei Aldi, Lidl & Co.“,
so Other.
Laut Inside gewinnen Handelsmarken dennoch an Bedeutung ein Indikator dafür, dass Verbraucher zunehmend auf den Preis achten.
Fazit: Preisspirale im Getränkemarkt, Ende offen
Ob Bier oder Cola: Die Getränkepreise steigen spürbar. Zwar federn Handelsaktionen den Effekt kurzfristig ab, doch langfristig droht eine schleichende Verteuerung. Für Brauereien und Getränkehersteller ist das ein Balanceakt zwischen Kostendruck, Marktsättigung und schrumpfender Nachfrage.
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Quellenangaben:
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Fachmagazin Inside, Ausgabe Oktober 2025
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Deutsche Presse-Agentur (dpa), Interview mit Niklas Other