Trump und Xi einigen sich auf Seltene Erden-Deal
Einigung zwischen USA und China über Seltene Erden
Nach Jahren des Handelsstreits haben sich die Vereinigten Staaten und China auf eine Vereinbarung über den Export und die Verarbeitung Seltener Erden geeinigt. US-Präsident Donald Trump verkündete am Donnerstag in Busan, Südkorea, dass die Vereinbarung zunächst für ein Jahr gelten und anschließend jährlich neu verhandelt werde.
„Wir haben den Streit beigelegt“, sagte Trump nach seinem Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping. Es war das erste persönliche Treffen der beiden seit sechs Jahren und könnte den Beginn einer neuen wirtschaftlichen Phase markieren.
Hintergrund: Handelskonflikt mit globalen Folgen
Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten sich seit Trumps Amtsantritt im Januar deutlich verschärft. Die USA und China überzogen sich gegenseitig mit Zöllen auf Waren im Wert von hunderten Milliarden Dollar. Besonders umkämpft war der Markt der Seltenerdmetalle ein strategisch entscheidendes Feld, das für Elektroautos, Windturbinen, Smartphones und Kampfjets unverzichtbar ist.
China produziert rund 70 Prozent der weltweiten Seltenen Erden und kontrolliert sogar über 85 Prozent der Weiterverarbeitungskapazitäten. Für die USA ist die Abhängigkeit von chinesischen Exporten ein strategisches Risiko insbesondere im Verteidigungs- und Energiesektor.
Details des Abkommens
Laut Trump umfasst das Abkommen Lieferzusagen für einen Zeitraum von zwölf Monaten, die anschließend „unter fairen Bedingungen“ neu ausgehandelt werden sollen. Gleichzeitig kündigte Trump an, die Zölle auf chinesische Fentanyl-Produkte auf zehn Prozent zu senken ein symbolischer Schritt, der die Entspannung zwischen Washington und Peking unterstreicht.
An dem Treffen in Busan nahmen hochrangige Vertreter beider Länder teil, darunter US-Außenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick, sowie Chinas Außenminister Wang Yi und Handelsminister Wang Wentao.
Reaktionen und Einordnung
Wirtschaftsanalysten sehen in der Einigung ein wichtiges Signal für die Weltmärkte. „Seltene Erden sind das Rückgrat der modernen Industrie jede Entspannung in diesem Sektor wirkt stabilisierend“, sagte Dr. Mei Lin, Expertin für Rohstoffmärkte am Pekinger Institut für Wirtschaftspolitik.
Auch in den USA reagierten Unternehmen aus der Tech- und Rüstungsindustrie positiv. Die Aktienkurse mehrerer US-Hersteller von Elektromotoren und Halbleitern legten nach der Ankündigung zu.
Kritische Stimmen mahnen jedoch zur Vorsicht: „Solche Vereinbarungen sind oft taktisch motiviert“, sagte James Porter, Analyst bei der Denkfabrik Atlantic Strategies. „Ob sie langfristig Bestand haben, hängt vom politischen Klima und den strategischen Interessen beider Seiten ab.“
Bedeutung für Deutschland und Europa
Für Europa insbesondere für die deutsche Auto- und Energiewirtschaft könnte das Abkommen indirekte Entlastung bringen. Sinkende Preise für Seltene Erden könnten die Produktionskosten für Elektromobilität und erneuerbare Energien senken. Gleichzeitig bleibt die Abhängigkeit von China bestehen ein strukturelles Risiko, das auch Brüssel seit Jahren beschäftigt.
Fazit: Hoffnung auf Stabilität im Welthandel
Die Einigung zwischen Trump und Xi markiert einen möglichen Wendepunkt in einem der bedeutendsten Handelskonflikte der vergangenen Jahre. Ob daraus echter Frieden oder nur eine Atempause wird, bleibt abzuwarten. Doch das Signal ist klar: Beide Supermächte wollen eine Eskalation vermeiden.
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FAQ
Was sind Seltene Erden?
Seltene Erden sind 17 chemische Elemente, die vor allem in Hightech-Produkten, Batterien, Windkraftanlagen und Rüstungstechnologien verwendet werden.
Warum ist China so wichtig?
China besitzt nicht nur die größten Reserven, sondern auch die entscheidenden Raffinerien zur Weiterverarbeitung ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Welche Folgen hat das Abkommen für Europa?
Kurzfristig könnte die Einigung die Lieferketten entspannen. Langfristig bleibt jedoch die Abhängigkeit von chinesischer Technologie bestehen.
Quellen
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Weißes Haus: Pressekonferenz des US-Präsidenten in Busan
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Chinesisches Außenministerium: offizielles Statement zu Handelsgesprächen
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Reuters, Bloomberg: Markt- und Analystenberichte