Klimakonferenz: 160 Vertreter reisen nach Brasilien

Klimakonferenz: 160 Vertreter reisen nach Brasilien
Systembild: 160 Regierungsvertreter fliegen 8.270 km zur Klimakonferenz © Presse.Online

Klimaziele vs. Realität: 160 Vertreter fliegen nach Brasilien

Deutschland entsendet große Regierungsdelegation zur Klimakonferenz

8.200 Kilometer, tropische Luft und große Erwartungen: Die Bundesregierung reist mit rund 160 Delegierten zur UN-Klimakonferenz COP30 (10.–21. November 2025) ins brasilianische Belém.

Weniger Personal, gleiche Ambitionen

Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums (BMUV) bestätigte:

„Die Delegation der Bundesregierung umfasst rund 160 Personen.“

Im Vergleich zu 2024 (263 Teilnehmende) sei das eine deutliche Verkleinerung um etwa 40 Prozent. Die Kosten werden laut Ministerium erst nach der Konferenz feststehen auch weil sich internationale Verhandlungen häufig verlängern.

Wer Deutschland vertritt

Zum Auftakt der COP30 wird Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erwartet.

  • Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) reist in der zweiten Woche.

  • Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) ist in der ersten Woche vor Ort.

  • Begleitet werden sie von Jochen Flasbarth (Staatssekretär BMUV, ab 10. November) und Niels Annen (Staatssekretär BMZ, ab 15. November).

Neben Regierungsmitgliedern nehmen auch Vertreter von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen die über 8.270 Kilometer lange Flugreise in Kauf.

Ziele und Erwartungen: Was Deutschland in Belém will

Inhaltlich folgt Deutschland der EU-Linie:

  • Das 1,5-Grad-Ziel soll erreichbar bleiben.

  • Staaten sollen ihre nationalen Klimapläne (NDCs) verschärfen.

  • Es geht um mehr Klimafinanzierung und Anpassungsmaßnahmen an die Erderwärmung.

Carsten Schneider will kommende Woche in Berlin erläutern, mit welchen Botschaften die Bundesregierung nach Brasilien reist. Im Fokus stehen laut BMUV auch naturbasierte Lösungen etwa der Schutz von Wäldern und Mooren.

Kritik und Symbolik

Umweltverbände begrüßen den kleineren Tross, fordern jedoch „mehr Substanz statt weniger Flüge“. Eine Vertreterin der Deutschen Klima-Allianz sagte:

„Entscheidend ist nicht die Größe der Delegation, sondern was am Ende verhandelt und umgesetzt wird.“

Oppositionspolitiker warnen hingegen vor einer „reinen Symbolpolitik“: Die Bundesregierung müsse konkrete Zusagen vorlegen, sonst drohe der Klimagipfel zur Routineveranstaltung zu werden.

Hintergrund: Was auf der COP30 entschieden wird

Die COP30 gilt als die wichtigste Weltklimakonferenz seit Paris:
Zehn Jahre nach dem Pariser Abkommen soll der Fortschrittsbericht („Global Stocktake“) ausgewertet und neue Maßnahmen beschlossen werden. Gastgeber Brasilien will Belém als Brücke zwischen Nord und Süd positionieren – mit Fokus auf den Schutz des Amazonas.

Fazit

Ob die kleinere deutsche Delegation tatsächlich effizienter agiert, wird sich in Belém zeigen bei der vielleicht entscheidendsten Klimakonferenz der Dekade.

🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.

FAQ

Wann findet die COP30 statt?
Vom 10. bis 21. November 2025 in Belém (Brasilien).

Wie groß ist die deutsche Delegation?
Rund 160 Personen etwa 40 % weniger als im Vorjahr (263).

Wer nimmt teil?
Bundeskanzler Friedrich Merz, Umweltminister Carsten Schneider, Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan und Staatssekretäre Flasbarth & Annen.

Welche Themen stehen im Fokus?
1,5-Grad-Ziel, Klimafinanzierung, Anpassung, naturbasierte Lösungen, Fortschrittsbericht zum Pariser Abkommen.

Quellen

  • BMUV-Sprecher, Anfrage vom 30. Oktober 2025

  • Rat der EU: EU-Schlussfolgerungen zu COP30 (2025)

  • GIZ / UNFCCC: COP30-Rahmendaten, Belém 2025

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert