Trump droht Nigeria mit Einmarsch
Trump warnt Nigeria vor „sofortigen Konsequenzen“
US-Präsident Donald Trump hat am Wochenende Nigeria mit einem militärischen Eingriff gedroht. Auf seinem Netzwerk Truth Social schrieb er, man werde „alle Hilfe und Unterstützung einstellen und vielleicht auch direkt in das nun in Ungnade gefallene Land gehen“, wenn das „Morden an Christen“ nicht sofort ende.
Damit richtet sich Trumps zweite Drohung innerhalb weniger Tage gegen ein weiteres Land: Zuvor hatte er bereits einen möglichen Angriff auf Venezuela angekündigt, um so seine Begründung gegen Drogenhändler vorzugehen.
Nigerias Regierung weist Vorwürfe entschieden zurück
Nigeria reagierte umgehend auf Trumps Aussagen. Außenminister Yusuf Maitama Tuggar erklärte gegenüber dem US-Magazin Newsweek, es gebe „in Nigeria weder jetzt noch jemals einen Völkermord“. Man erkenne zwar die Gewalt an, doch diese richte sich nicht ausschließlich gegen Christen. Auch viele Muslime seien Opfer extremistischer Angriffe geworden.
„Um jegliche Zweifel auszuräumen und aus Respekt gegenüber allen Opfern und Überlebenden dieses einzigartigen und entsetzlichen Verbrechens gegen die Menschlichkeit weltweit sei hiermit offiziell festgehalten, dass es in Nigeria keinen Genozid gibt“, so Tuggar.
Gewalt und religiöse Spannungen in Nigeria
Nigeria, mit rund 240 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas, ist religiös gespalten: Etwa die Hälfte der Bevölkerung sind Christen, die andere Hälfte Muslime. Immer wieder kommt es zu Angriffen radikaler Gruppen, insbesondere im Norden.
Die islamistische Terrororganisation Boko Haram kämpft seit Jahren für die Einführung der Scharia. Sie attackiert gezielt Kirchen, Schulen und Sicherheitskräfte. Laut der US-Kommission für Religionsfreiheit richtet sich die Gewalt jedoch nicht ausschließlich gegen Christen, sondern auch gegen Muslime, die sich der Ideologie der Extremisten widersetzen.
Trumps Ton verschärft sich
Trump bezeichnete Nigeria am Freitag als „Land von besonderer Bedeutung“ ein diplomatischer Ausdruck, der vom US-Außenministerium verwendet wird, wenn die Religionsfreiheit bedroht ist.
„Wir sind bereit, die christliche Bevölkerung auf der Welt zu retten“, schrieb Trump. Am Samstagabend legte er nach: „Ich weise unser Kriegsministerium an, sich auf mögliche Maßnahmen vorzubereiten.“
Sollte es zu einem Angriff kommen, werde „dies schnell geschehen“. Nigeria müsse „umgehend tätig werden“, so Trump.
Präsident Tinubu: „Nigeria ist kein religiös intolerantes Land“
Nigerias Präsident Bola Ahmed Tinubu reagierte mit deutlichen Worten:
„Religionsfreiheit und Toleranz sind seit jeher ein Kernprinzip unserer kollektiven Identität“, erklärte er in den sozialen Medien. „Nigeria lehnt religiöse Verfolgung ab und fördert sie nicht.“
Der Sprecher des Außenministeriums, Kimiebi Imomotimi Ebienfa, betonte zudem, Nigeria bleibe entschlossen, „gewalttätigen Extremismus zu bekämpfen“, der durch Interessen von außen geschürt werde.
Fazit
Trumps Drohung gegen Nigeria zeigt, wie stark der US-Präsident religiöse Fragen in seine Außenpolitik einbindet. Ob es tatsächlich zu militärischen Konsequenzen kommt, bleibt offen Nigeria bemüht sich derweil, den Konflikt diplomatisch zu entschärfen.
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FAQ: Trumps Drohung gegen Nigeria
Warum droht Trump Nigeria mit einem Angriff?
Er wirft der nigerianischen Regierung vor, Christen nicht ausreichend vor Gewalt zu schützen.
Wie reagiert Nigeria?
Außenminister Tuggar und Präsident Tinubu weisen die Vorwürfe als unbegründet zurück und betonen Religionsfreiheit.
Wer steckt hinter der Gewalt?
Vor allem islamistische Terrorgruppen wie Boko Haram verüben Anschläge – gegen Christen wie auch gegen Muslime.
Wie wahrscheinlich ist ein US-Einsatz?
Bislang gibt es keine Hinweise auf konkrete militärische Planungen; Trumps Aussagen gelten als politische Drohgebärde.
Quellen
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Newsweek (USA), Ausgabe vom 1. November 2025
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U.S. Commission on International Religious Freedom (USCIRF)
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Statements der nigerianischen Regierung (Außenministerium & Präsident Tinubu)