AEM Dessau schließt endgültig

AEM Dessau schließt endgültig
Syszembild: Das Aus für AEM Dessau © Presse.Online

AEM Dessau vor dem Aus: Traditionsreicher Elektromotorenbauer stellt Betrieb endgültig ein

Ende einer Ära in Dessau

Der traditionsreiche Elektromotorenbauer AEM Dessau stellt seinen Betrieb ein. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, blieb die Suche nach einem Investor erfolglos. Damit endet die über 30-jährige Geschichte eines Unternehmens, das in der deutschen Industriegeschichte tief verwurzelt war. Rund 50 Mitarbeitende verlieren ihre Arbeitsplätze die letzten Kündigungen sind bereits ausgesprochen.

Investorensuche scheitert trotz intensiver Bemühungen

Seit der Insolvenzanmeldung im Januar 2025 hatte die Geschäftsführung gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter intensiv nach einem Käufer gesucht. Unterstützung kam von externen Beratern ohne Erfolg.
„Ein Investor hätte erhebliche Mittel aufbringen müssen, um das Werk zukunftsfähig aufzustellen“, wird der Insolvenzverwalter zitiert. Unter den Bedingungen der Insolvenz habe man keine langfristige Perspektive entwickeln können. Selbst der Verkauf der Maschinen läuft bereits seit Wochen.

Vom DDR-Kombinat zum Global Player

AEM ging aus einem ehemaligen DDR-Kombinat für Elektromotorenbau hervor. Nach der Wiedervereinigung wurde der Betrieb privatisiert und entwickelte sich in den 1990er-Jahren zu einem der führenden Anbieter von Spezialmotoren für industrielle Anwendungen.
Die Produkte gingen in über 60 Länder weltweit. Zeitweise beschäftigte AEM mehr als 250 Mitarbeitende und galt als Musterbeispiel für erfolgreiche ostdeutsche Industriegeschichte.

Gestiegene Energiepreise und Investitionsstau

In den vergangenen Jahren verschärften sich die Probleme. Sinkende Nachfrage, steigende Energiepreise und ein zunehmender Investitionsstau setzten dem Unternehmen zu.
„Das Marktumfeld ist für mittelständische Industrieunternehmen herausfordernder denn je“, hieß es zuletzt aus der Geschäftsführung. Besonders der Kostendruck durch Energie und Material habe AEM stark getroffen – trotz hoher Nachfrage in einzelnen Nischenmärkten.

Bedeutung für die Region Dessau-Roßlau

Für die Region Dessau-Roßlau bedeutet das Aus mehr als nur den Verlust eines Arbeitgebers. Jahrzehntelang war AEM ein wichtiger Ausbildungsbetrieb und Technologieträger. Mit der Schließung geht nicht nur wirtschaftliche Substanz verloren, sondern auch ein Teil des industriellen Know-hows im Bereich Elektromotorentechnik.
Vertreter der Stadtverwaltung äußerten sich betroffen und kündigten an, sich für eine Nachnutzung des Standorts einzusetzen.

Ein Weckruf für die Industriepolitik

Der Fall AEM Dessau zeigt exemplarisch, wie verletzlich mittelständische Industriebetriebe in Deutschland inzwischen geworden sind. Ohne langfristige Investitionen, verlässliche Energiekosten und klare Standortpolitik droht vielen Unternehmen dasselbe Schicksal.
Für die betroffenen Mitarbeiter bleibt vorerst nur die Hoffnung auf neue Perspektiven – viele von ihnen gelten als hochqualifizierte Fachkräfte.

Fazit

Das Aus von AEM Dessau ist ein Verlust für die gesamte Region – und ein Warnsignal für den Zustand der mittelständischen Industrie in Ostdeutschland. Es zeigt, wie eng Innovationskraft und wirtschaftliche Stabilität inzwischen miteinander verknüpft sind.

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FAQ

🔹 Warum schließt AEM Dessau?
Die Investorensuche blieb erfolglos. Steigende Energie- und Produktionskosten sowie ein Investitionsstau führten zur endgültigen Betriebseinstellung.

🔹 Wie viele Mitarbeitende sind betroffen?
Zuletzt waren rund 50 Beschäftigte bei AEM Dessau tätig. Alle erhielten bereits die Kündigung.

🔹 Was passiert mit dem Standort?
Über eine Nachnutzung wird derzeit beraten. Maschinen und Anlagen werden verkauft.

🔹 Was machte AEM Dessau besonders?
Das Unternehmen war spezialisiert auf hochwertige Elektromotoren für industrielle Anwendungen und exportierte in über 60 Länder.

Quellenangaben

  • Mitteldeutsche Zeitung, Bericht vom November 2025

  • Pressemitteilung des Insolvenzverwalters AEM Dessau, 2025

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