Lindner wird Autoland-Vizechef

Lindner wird Autoland-Vizechef
Systembild: Christian Lindner wird Autoland-Vizechef © Presse.Online

Christian Lindner wird Autoland-Manager: Ex-Finanzminister startet in der Autobranche durch

Neuer Job bei Autoland, Lindner steigt als Vizechef ein

Der frühere Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine neue berufliche Herausforderung gefunden. Ab Januar 2026 wird der 46-Jährige stellvertretender Geschäftsführer der Autoland AG. Das bestätigten sowohl die Bild als auch die dpa. Lindner soll demnach die Bereiche Marketing, Vertrieb und Digitalisierung leiten und das Geschäft des Unternehmens bundesweit ausbauen.

Autoland mit Sitz in Berlin und Brehna (Sachsen-Anhalt) gilt als größter unabhängiger Autohändler Deutschlands. Mit 1.500 Beschäftigten und einem Gewinn von 53,2 Millionen Euro im Jahr 2024 vertreibt das Unternehmen Neu-, Jahres- und Gebrauchtwagen – markenunabhängig.

„Für mich ist Mobilität eine Frage der Freiheit“

„Dass ich in die Autobranche gehe, wird niemanden überraschen“, sagte Lindner der Bild. „Für mich ist individuelle Mobilität eine Frage der Freiheit. Deshalb darf das Auto nicht zum Luxusgut für wenige werden.“

Der ehemalige Finanzminister gilt als bekennender Autofan und besitzt unter anderem einen Oldtimer-Porsche 911. Sein Wechsel erfolgt gut ein Jahr nach dem Ende der Ampelkoalition, in der Lindner maßgeblich für die Finanzpolitik verantwortlich war.

Da für ehemalige Minister eine Karenzzeit von mindestens zwölf Monaten gilt, war der Wechsel rechtlich zulässig. Diese Frist soll verhindern, dass Ex-Regierungsmitglieder unmittelbar in Branchen wechseln, die sie zuvor politisch beeinflusst haben könnten.

Weitere Tätigkeiten: Beratung und Start-up-Investments

Neben seinem Einstieg bei Autoland plant Lindner auch Engagements in der Beratungs- und Start-up-Szene. So wurde bekannt, dass er bei der US-Beratungsfirma Teneo einsteigen will. Die Bundesregierung hat diesen Schritt laut Medienberichten bereits genehmigt.

Darüber hinaus soll Lindners eigene Beteiligungsgesellschaft in Hamburg künftig junge Unternehmen mit Kapital und Know-how unterstützen. „Der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands hängt von der Gründerkultur ab“, sagte Lindner. „Deshalb engagiere ich mich dafür weiter.“

Kritik von Lobbycontrol und Linke

Die Nichtregierungsorganisation Lobbycontrol warnte vor einem möglichen Interessenkonflikt. Die Linke forderte sogar, Lindners Einstieg bei Teneo zu verhindern. Grund: Teneo berät auch die italienische Bank Unicredit, die während Lindners Amtszeit Anteile an der Commerzbank erworben hatte.

Lindner wies die Vorwürfe entschieden zurück. Auch die Bundesregierung sieht laut Berichten keinen Verstoß gegen geltende Regeln.

Fazit: Vom Finanzminister zum Automanager

Mit dem Schritt in die Privatwirtschaft wagt Christian Lindner einen klaren Neuanfang – zwischen Autoland, Beratung und Start-ups. Seine neue Rolle dürfte ihn weiter im Fokus der Öffentlichkeit halten und zeigt, dass er auch nach dem politischen Rückzug das Feld der Wirtschaft aktiv mitgestalten will.

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FAQ zu Christian Lindners neuem Job

Was macht Christian Lindner jetzt beruflich?
Er wird ab Januar 2026 stellvertretender Geschäftsführer der Autoland AG, zuständig für Marketing, Vertrieb und Digitalisierung.

Was ist Autoland?
Autoland ist mit 1.500 Mitarbeitern und über 50 Mio. Euro Jahresgewinn einer der größten unabhängigen Autohändler Deutschlands.

Warum ist Lindners Wechsel umstritten?
Lobbycontrol und die Linke kritisieren mögliche Interessenkonflikte wegen seiner geplanten Beratertätigkeit bei Teneo.

Wie lange musste Lindner warten, bis er wieder in die Wirtschaft durfte?
Mindestens zwölf Monate die sogenannte Karenzzeit für ehemalige Regierungsmitglieder ist damit erfüllt.

Engagiert sich Lindner auch anderweitig?
Ja, er will Start-ups finanziell und strategisch unterstützen und eine Beteiligungsgesellschaft aufbauen.

Quellenangaben

  • Bild, Ausgabe vom 11. November 2025

  • dpa / Deutsche Presse-Agentur, 11. November 2025

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