Union drängt Airlines zu niedrigeren Flugpreisen
Luftverkehrssteuer soll sinken doch bleiben Flugtickets wirklich teuer?
Die Bundesregierung plant eine Senkung der Luftverkehrssteuer ein milliardenschweres Signal an Airlines und Passagiere. Doch ob am Ende die Flugpreise sinken, ist umstritten.
Koalition beschließt Senkung der Luftverkehrssteuer
Die schwarz-rote Koalition hat sich darauf verständigt, die Luftverkehrssteuer zum 1. Juli 2026 zu reduzieren. Nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz sollen damit Entlastungen von rund 350 Millionen Euro erreicht werden. Profitieren sollen insbesondere Fluggesellschaften, die seit Jahren steigenden Kosten und wachsendem Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind.
Die Steuer richtet sich nach der Flugdistanz.
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Kurzstrecken: 15,53 Euro pro Passagier
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Mittelstrecken bis 6000 km: 39,34 Euro
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Langstrecken über 6000 km: 70,83 Euro
Ausnahmen gelten etwa für Abflüge auf bestimmten Nordseeinseln. Gleichzeitig kündigt die Bundesregierung an, die Flugsicherungskosten bis 2029 um mehr als zehn Prozent zu senken und Prozesse bei Sicherheitskontrollen zu beschleunigen.
Union fordert klare Vorteile für Passagiere
Während die Airlines die Entscheidung begrüßten, blieben verbindliche Zusagen für sinkende Preise aus. Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) erklärte, man wolle die Entwicklung beobachten, könne aber „derzeit keine Preisversprechen abgeben“.
Das sorgt in der Union für Unmut.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion für Verkehr, Stephan Stracke (CSU), fordert die Airlines öffentlich zu Entgegenkommen auf.
„Am besten wäre eine Preissenkung schon vor der Steuersenkung am 1. Juli 2026. Dann würde bereits der nächste Sommerurlaub günstiger“, sagte Stracke gegenüber der Bild.
Stracke sieht darin ein wichtiges Signal für Familien und einen Impuls für die Branche. Besonders die Lufthansa stehe in der Verantwortung, erklärte er weiter.
„Wenn Steuern und Gebühren sinken, müssen die Fluggäste etwas davon haben. Der Ticketpreis muss runter. Das erwarte ich jetzt von den Fluggesellschaften, allen voran von der Lufthansa.“
Zudem fordert er, dass die Airline gestrichene Verbindungen überprüft und wo möglich wieder aufnimmt.
Kritik von Grünen und Linkspartei
Die geplante Steuerentlastung ist politisch umstritten.
Sowohl die Grünen als auch die Linke kritisieren die Maßnahme als klimapolitisch falsch und sozial unausgewogen. Während die Regierung argumentiert, ein starker Luftverkehr sei wichtig für Standort und Wirtschaft, verweisen Kritiker darauf, dass sinkende Preise mehr Flugverkehr und damit höhere Emissionen fördern könnten.
Was bedeutet das für Reisende?
Ob Flüge tatsächlich günstiger werden, hängt nun von den Airlines ab. Branchenexperten erwarten nur moderate Effekte, weil Airlines weltweit mit höheren Betriebskosten, CO₂-Vorgaben und Personalkosten kämpfen.
Für Passagiere bleibt der Sommerurlaub 2026 damit vorerst eine Preisfrage ohne klare Antwort.
Fazit
Die Steuersenkung bringt Airlines spürbare Entlastung doch der Druck auf die Branche wächst, diese Vorteile weiterzugeben. Ob Flugtickets sinken, entscheidet sich in den kommenden Monaten.
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FAQ zum Thema Luftverkehrssteuer
Wird Fliegen 2026 wirklich günstiger?
Das ist offen. Airlines geben aktuell keine Garantie für sinkende Preise.
Wie hoch ist die Luftverkehrssteuer derzeit?
Je nach Distanz zwischen 15,53 und 70,83 Euro pro Passagier.
Warum will die Regierung die Steuer senken?
Um die Luftverkehrsbranche zu entlasten und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Was fordert die Union?
Sofortige Preissenkungen und Rückkehr gestrichener Flugverbindungen – besonders bei Lufthansa.
Welche Kritik gibt es?
Grüne und Linke befürchten klimapolitisch falsche Anreize und soziale Schieflagen.
Quellenangaben
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Bild-Zeitung (Interview Stephan Stracke)
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Offizielle Angaben der Bundesregierung & Bundesfinanzministerium