Großbäckerei in Not: 410 Jobs in Gefahr

Großbäckerei in Not: 410 Jobs in Gefahr
Systembild: Die Mecklenburger Backstuben kämpfen ums Überleben © Presse.Online

Mecklenburger Backstuben droht Insolvenz: 410 Jobs stehen auf der Kippe

Eine der größten Bäckereien in Mecklenburg-Vorpommern kämpft ums Überleben: Die Mecklenburger Backstuben GmbH hat beim Amtsgericht Neubrandenburg ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Grund ist die drohende Zahlungsunfähigkeit ein Warnsignal für 410 Beschäftigte und 55 Filialen.

Finanzielle Schieflage: Warum die Bäckerei in Not ist

Die Großbäckerei in Waren an der Müritz, seit über 40 Jahren am Markt, steht vor massiven wirtschaftlichen Herausforderungen. Nach übereinstimmenden Berichten des NDR und der „Bild“-Zeitung leidet das Unternehmen unter Kostenexplosionen, die kaum weiterzureichen sind.

Laut einer Mitteilung der Geschäftsführung haben sich Personal-, Energie- und Einkaufskosten in einem Ausmaß erhöht, das die betriebliche Stabilität gefährdet. Rechtsanwalt Nils Krause, der die Firma begleitet, sagte der „Bild“: „Vor allem die Kostensteigerungen sind so gravierend, dass sie sich nicht ohne Weiteres an Kunden und Partner weitergeben lassen.“

Eigenverwaltung statt Insolvenz: Was das Verfahren bedeutet

Durch das eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren bleibt die Unternehmensführung handlungsfähig, arbeitet aber unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten Sachverwalters. Ziel: die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden und den Betrieb stabil weiterzuführen.

Geschäftsführer Günther Neumann betont in einer Pressemitteilung:
„Das Verfahren verschafft uns die Möglichkeit, auf die aktuell herausfordernde Situation am Markt angemessen zu reagieren.“

Laut NDR sind die Löhne der 410 Mitarbeiter bis Januar 2026 gesichert. Auch die 55 Filialen bleiben geöffnet, die Belieferung soll ohne Unterbrechung weiterlaufen.

Bereits Entlassungen kommen weitere Folgen?

Schon Anfang des Jahres hatte das Unternehmen 50 Stellen in der Tiefkühlproduktion gestrichen, um Kosten zu reduzieren und Strukturen neu auszurichten. Weitere Kündigungen sollen nach aktuellem Stand aber vermieden werden.

Dennoch bleibt die Lage angespannt. Die Konkurrenz durch Discounter, die deutlich günstiger produzieren, verschärft den Druck zusätzlich. Branchenexperten sehen in der Entwicklung ein Beispiel für die strukturellen Probleme regionaler Bäckereien in Deutschland.

Wirtschaftliche Einordnung: Ein Fall mit Signalwirkung

Der Fall zeigt, wie stark traditionelle Handwerksbetriebe aktuell unter Inflation, Energiekosten und Preisdruck leiden. Immer mehr Backbetriebe melden Insolvenz oder kämpfen mit ähnlichen Entwicklungen. Für Mecklenburg-Vorpommern ist die Lage besonders sensibel die Mecklenburger Backstuben zählen zu den größten regionalen Arbeitgebern im Lebensmittelbereich.

Fazit

Die kommenden Monate werden entscheidend. Ob der Traditionsbetrieb die Wende schafft, hängt von der Sanierungsstrategie, den Verhandlungen mit Gläubigern und der weiteren Marktlage ab. Für viele Mitarbeiter bleibt die Hoffnung, dass die Eigenverwaltung ein Neustart statt eines Endes wird.

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FAQ

Was bedeutet „drohende Zahlungsunfähigkeit“ konkret?

Das Unternehmen kann absehbar seine finanziellen Verpflichtungen bald nicht mehr erfüllen ohne sofortige Maßnahmen droht die Insolvenz.

Sind die Arbeitsplätze aktuell sicher?

Die Löhne sind laut NDR bis Januar 2026 garantiert. Langfristig hängt alles vom Erfolg der Sanierung ab.

Was bringt ein Eigenverwaltungsverfahren?

Die Geschäftsführung bleibt handlungsfähig, arbeitet aber mit einem Sachverwalter zusammen, um die Insolvenz zu vermeiden.

Warum steckt das Unternehmen in Schwierigkeiten?

Hauptgründe sind massiv gestiegene Energie-, Personal- und Rohstoffkosten sowie der Preisdruck durch Discounter.

Quellenangaben

  • Norddeutscher Rundfunk (NDR)

  • Bild-Zeitung

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