Mann erschießt sich in Polizeiwache Kamen
Mann erschießt sich in Polizeiwache Kamen: Ermittler sprechen von geplantem Suizid
Ein Mann hat sich am Montagmorgen in der Polizeiwache Kamen selbst erschossen. Fünf Beamte wurden Augenzeugen des Vorfalls die Wache bleibt vorerst geschlossen.
Was auf der Polizeiwache passiert ist
Nach Angaben einer Sprecherin der Polizei Unna betrat der etwa 30-jährige Mann gegen 9.40 Uhr die Wache in Kamen, zog eine Schusswaffe und richtete sie unmittelbar gegen sich selbst. Ein Schusswechsel habe nicht stattgefunden. Die Polizei bestätigte den Vorfall.
Die Ermittler gehen von einem geplanten Suizid aus. Weder zur Zahl der abgegebenen Schüsse noch zu möglichen Motiven äußerte sich die Polizei die Hintergründe der Tat seien Gegenstand laufender Ermittlungen.
Mindestens fünf Polizeibeamte mussten das Geschehen direkt miterleben. Sie wurden laut Behörde umgehend psychologisch betreut. Die Wache bleibt für den restlichen Tag geschlossen.
Hintergrund: Warum Vorfälle in Polizeiwachen so besonders belasten
Schwere Gewalttaten innerhalb polizeilicher Einrichtungen gelten als extrem belastend für Einsatzkräfte wie für die Öffentlichkeit. Expertinnen und Experten weisen darauf hin, dass Beamte in solchen Situationen plötzlich in die Rolle von Augenzeugen oder Betroffenen geraten, obwohl sie normalerweise als Helfende und Kontrollierende agieren.
Die Polizeigewerkschaft NRW betonte in früheren Fällen immer wieder die Bedeutung professioneller Nachsorge. „Ereignisse dieser Art treffen Kolleginnen und Kollegen oft härter, als man es von außen wahrnimmt“, heißt es in einer Stellungnahme der GdP zu ähnlichen Vorfällen (Quelle: GdP, allgemeine Stellungnahmen zu dienstlichen Extremereignissen).
Der aktuelle Fall wirft erneut ein Schlaglicht auf die psychische Belastung im Polizeidienst und auf die Bedeutung niedrigschwelliger Hilfsangebote für Menschen in seelischen Krisen.
Einordnung: Was bisher bekannt ist – und was nicht
Die Polizei macht aktuell keine Angaben zu Identität, Vorgeschichte oder konkreten Gründen des Mannes. Auch Unklarheiten zur mitgeführten Waffe bleiben vorerst bestehen.
Fest steht:
-
Der Mann handelte allein.
-
Es gab keine Gefährdung der Öffentlichkeit.
-
Ermittlungen zur Herkunft der Waffe laufen.
-
Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es derzeit nicht.
Kamen liegt nordöstlich von Dortmund, zählt rund 40.000 Einwohner und gehört zum Polizeipräsidium Unna. Vorfälle in Behördengebäuden sind in NRW selten aber nicht beispiellos.
Wie es weitergeht
Die Polizei Unna hat interne und externe Ermittlungen eingeleitet. Erst nach Abschluss dieser Untersuchungen soll entschieden werden, wann die Wache wieder regulär öffnet.
Für Angehörige, Zeugen und Einsatzkräfte stehen Kriseninterventions- und Betreuungsangebote bereit. Gleichzeitig ruft die Polizei dazu auf, sensibel mit Informationen rund um mögliche Suizidfälle umzugehen.
Fazit
Der Vorfall in Kamen erschüttert viele Menschen in der Region nicht zuletzt die Polizeibeamten, die Zeugen wurden. Die Ermittlungen laufen, doch vieles deutet auf eine verzweifelte Einzeltat hin. Wer selbst oder im Umfeld Warnsignale bemerkt, sollte frühzeitig Hilfe suchen.
🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.
FAQ
Was ist am Montag in der Polizeiwache Kamen passiert?
Ein Mann betrat die Wache, zog eine Schusswaffe und erschoss sich selbst. Die Polizei bestätigt einen geplanten Suizid.
Gab es eine Gefahr für die Beamten oder die Öffentlichkeit?
Nein. Es gab keine Bedrohung für andere Personen und keinen Schusswechsel.
Wie viele Menschen wurden Zeugen?
Mindestens fünf Polizeibeamte sahen den Vorfall und erhalten psychologische Betreuung.
Warum bleibt die Wache geschlossen?
Zum Schutz der Mitarbeitenden und für Spurensicherungsmaßnahmen.
Muss man als Zeuge mit polizeilichen Befragungen rechnen?
Beamte, die anwesend sind, werden standardmäßig befragt. Die Öffentlichkeit ist nicht betroffen.
Wo finden Menschen in Krisen Hilfe?
Bei akuter Gefahr bitte die 112 anrufen.
TelefonSeelsorge: 0800-111-0-111 oder 0800-111-0-222 (kostenlos, anonym)
Quellenangaben
-
t-online, Aussagen der Polizei Unna
-
Allgemeine Stellungnahmen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zu dienstlichen Extremereignissen